Tularämie in Norddeutschland

Hier eine amtliche Mitteilung des Landkreises Lüneburg:


Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

da heute wieder eine Tularämiemeldung aus Niedersachsen rein kam, habe ich die Tularämiemeldungen der letzten 365 Tage für die norddeutschen Bundesländer abgefragt. Es waren insgesamt 8. Deren Lokalisierung ist dem anhängenden Screenshot zu entnehmen. Danach ist zumindest auch die südliche Lüneburger Heide betroffen. Eine entsprechende Vorsicht im Umgang mit Feldhasen ist aufgrund des hohen zoonotischen Potentials anzuraten. Feldhasen, Wildkaninchen oder andere Nager mit Veränderungen sollten unbedingt dem Veterinäramt zur (kostenfreien) Untersuchung übergeben werden.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Volksdorf
Amtstierarzt


Auf dieser Karte (Stand 13. Januar 2020) sind die aktuellen Tularämie-Fälle verzeichnet:

135. Sitzung des Bundestages – Aussprache zu, Waffenrechtsänderungsgesetz

Am Freitag, den 13. Dezember 2019, ist der Gesetzentwurf zum 3. Waffenrechtsänderungsgesetz mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen der AfD-Fraktion und der FDP-Fraktion bei Enthaltung der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen angenommen worden.

Es lohnt sich, im Bundestags-TV, die Reden der Politiker einmal genau anzuhören.

Wer sich zwei Stunden Zeit nehmen möchte, kann sich hier die Aufzeichnung der 73. Sitzung des Ausschusses für Inneres und Heimat anhören. Bei dieser Sitzung wurden die Sachverständigen gehört, die bei den Reden erwähnt werden.

Die Veröffentlichung des nun beschlossenen Gesetztes erwarte ich zum Anfang des Jahres 2020. Dann gibt es hier auf der Internetseite auch wieder umfangreiche Informationen darüber wie jeder einzelne betroffen ist und was uns das neue Gesetzt kostet.

Petition gegen die unnötig strenge Verschärfung des Waffenrechts

Wie hier auf dieser Seite schon mehrfach berichtet ist die Bundesregierung dabei das dritte Waffenrechtsänderungsgesetz zu beschließen. Die Pläne gehen dabei erheblich darüber hinaus, was die EU fordert und werden dem deutschen Steuerzahler viel Geld kosten. Darüber hinaus wird auch jeder Waffenbesitzer tief in die Tasche greifen müssen, wenn er die vielen Teile seiner Waffen kennzeichnen und eintragen lassen muss.

Seit dem 2. November läuft eine Petition im deutschen Bundestag gegen die Änderungen des Waffenrechtes. Da es uns alle angeht bitte ich jeden sich an der Petition zu beteiligen! Klicken Sie hier, dann unten auf “Petition mitzeichnen”. Wenn Sie noch nie eine Bundestagspetition gezeichnet haben dann müssen Sie anschließend rechts oben auf “ich bin neu hier” klicken und Ihre Daten eingeben. Selbstverständlich wird Ihr Name nicht veröffentlicht, wenn Sie dem nicht ausdrücklich zustimmen.

ASP nur noch 80 Km östlich von Deutschland

Nun ist es amtlich. Die Województwo Lubuskie, ein polnischer Verwaltungsbezirk, der unmittelbar an der Grenze zu Brandenburg liegt, ist offiziell ASP Gebiet. Die “Gazeta Lubuska” berichtete, dass am vergangenen Samstag mehr als 150 Personen im Umkreis des dort an ASP verendeten Wildschweines nach weiteren Kadavern suchten. Sie wurden fündig. Inzwischen wurde ASP as Todesursache bei mehr als 3 Wildschweinen amtlich festgestellt. Insgesamt wurden 21 tote Schweine gefunden, die noch untersucht werden.

Da Wildschweine in nur einer Nacht bis zu 30 Km laufen können ist Vorsicht geboten. Lesen Sie bitte noch einmal unseren Artikel “ASP: Erkennung, Verbreitung und eventuelle Impfung?” und seien Sie aufmerksam. Melden Sie jeden Fund eines verendeten Tieres. Nur so kann die Ausbreitung der ASP aufgehalten werden. In Dänemark ist er schon gebaut, in Frankreich und Bulgarien diskutiert man über einen Zaun. Egal ob dieser nun sinnvoll ist oder nicht. Jede Schutzmaßnahme hat ihre Lücken und nur wenn wir Jäger konsequent mit den Behörden zusammenarbeiten können wir schlimmeres verhindern. Wir Jäger kennen unser Revier so gut wie kein anderer. Es ist unsere Verantwortung zu helfen und dafür zu sorgen, dass sich die ASP nicht über den ganzen Kontinent ausbreitet.

Wow – Kinder das war SUPER !

Am Nachmittag des 17. November 2019 fanden drei Kinder aus Neuhaus und Neu-Darchau am Burggraben im Rosengartenweg in Neuhaus eine rostige Pistole. Die Kinder haben alles richtig gemacht. Sie haben die Waffe nicht angefasst sondern stattdessen die Polizei informiert. Die Beamten stellten die stark verrostete Pistole mit der Aufschrift “Walter PP” sicher. Da die Waffe zu stark verrostet war konnte vor Ort nicht festgestellt werden ob es sich um eine scharfe Waffe handelt. Auch den Ladezustand konnte die Polizei nicht feststellen.

Kinder… Ihr habt alles richtig gemacht! PERFEKT !!!

Munition bleibt für viele Jahre gefährlich und sollte gerade dann nicht angefasst werden wenn der Zustand schlecht ist.

Munition richtig entsorgen!

Im Laufe der Zeit füllt sich der Munitionsschrank teilweise erheblich. Der Eine oder Andere besitzt einen stattlichen Vorrat an Munition für den er möglicherweise gar keine Waffe mehr hat. Die Munition kann alt und überlagert sein. Alte Schrotpatronen zerbröseln langsam oder man möchte komplett auf bleifrei umstellen und sich von den alten Bleigeschossen trennen…

Wie entsorgt man Munition?

Bevor ich angefangen habe diesen Artikel zu schreiben habe ich recherchiert, ob dies wirklich eine Frage ist, die viele Menschen bewegt und somit von Interesse ist. Fragt man Google bekommt man satte 318.000 Ergebnisse auf die Frage, wie man alte Munition entsorgt. Ich habe mir den Spaß gemacht, einige Foren zu durchstöbern und viele abenteuerliche Vorschläge gelesen.

Bitte vertrauen Sie nicht dem, was in Foren steht!

Hier ein paar Beispiele wie man es NICHT macht:

Im Forum der Zeitschrift Brigitte bekommt man die Empfehlung: “ebay?”, “herr&hund?”, “der waidmann?” oder “Al-Quaida?”

Im Juraforum geht es gefährlich zu. Da empfiehlt ein User:
“Praktische Lösung 1: Schutzbrille, Ohrenschutz und Schraubstock. Das ist danach ungefährlicher Matsch. Sollte eigentlich nicht hochgehen.”
“Praktische Lösung 2: Alten Kochtopf mit ordentlich Wunderkerzen am Boden zu Silvester. Was übrig bleibt, tut man in den Restmüll.”
“Praktische Lösung 3: Einzeln oder Duo in die wöchentliche oder zweiwöchentliche Abfuhr Restmüll.”

BITTE BITTE machen Sie so etwas NIE !!!

Alle diese “praktischen Lösungen” aus dem Jura Forum sind potentiell Lebensgefährlich. Auch wenn es “nur” um Platzpatronen geht! Munition gehört NIE in die Mülltonne oder in die Hände von Unberechtigten! Auch der Recyclinghof oder das Schadstoffmobil nehmen Munition nicht an.

Dabei ist die Entsorgung von Munition ganz klar und einfach geregelt.

Das Verfahren heißt “Freiwillige Abgabe von Waffen/Munition zur Vernichtung”. Jeder, der nach dem Waffengesetz berechtigt ist kann Waffen und Munition bei der Waffenbehörde kostenlos zur Vernichtung abgeben. Wie bei jedem Verwaltungsakt sollte man etwas Zeit mitbringen und sich vorher bei der Waffenbehörde anmelden. Vor Ort bei der Behörde wird die Munition erfasst und gezählt. Oft sind dabei zwei Behördenmitarbeiter anwesend. Die Gegenstände werden dann im Asservatenraum der Behörde verwahrt bevor sie im Sammeltransport zu einem der Munitionsentsorgungsbetriebe gehen und dort recycelt werden.

Möchte man den amtlichen Weg nicht einschlagen gibt es noch weitere Möglichkeiten:

  • Auch sehr alte Patronenmunition funktioniert meist noch und ist ideal zum üben auf dem Schießstand! Auch dann, wenn die Geschoss-Energie durch die lange Lagerung abnimmt und man sie aus Ethischen Gründen, nicht mehr für die Jagd verwenden möchte. Selbst wenn Sie schon lange zur Jagd gehen: Nur üben übt!
  • Jungjäger, während und nach der Ausbildung, sind oft dankbar wenn sie Munition zum üben geschenkt bekommen. Fragen Sie beim Schießstand oder den Schießobmann ihres Hegeringes.
  • Einige Büchsenmacher nehmen auch Munition an. Oft ist dies aber mit Kosten verbunden.
  • Seltene Kaliber kann man vielleicht einem Sammler schenken. Hier aber auf jeden Fall darauf achten, dass der Sammler zum Kreis der Berechtigten nach dem WaffG gehört.

Wenn Sie nicht Jäger oder Sportschütze sind und nicht zum Kreis der Berechtigten im Sinne des Waffengesetzes gehören. Dann gilt für Sie: Munition oder Waffen(teile) nicht anfassen und umgehend die Polizei informieren!

Teletakt für Wölfe soll Schafe schützen

Ein Halsband für Schafe soll dem Wolf beim Zubeißen einen Elektroschock verpassen und so vergrämen.

Wie das Online Magazin dolomitenstadt.at berichtet hat der Erfinder Michael Eder aus Ost-Tirol das Halsband entwickelt.

Das Halsband arbeitet ähnlich wie ein Teletakt Gerät, dass einige bei der Hundeausbildung benutzen, mit kurzen Elektroschocks. Bei dem neuen Schutzhalsband sind die Impulse allerdings nach außen gerichtet. Ziel ist es, den Wolf zu vergrämen und ihm die Lektion beizubringen, dass es schmerzhaft ist ein Schaf zu reißen. Gleichzeitig mit dem Elektroschock wird eine SMS auf das Handy des Schäfers gesendet, damit er schnell zur Herde kommen kann.

Das Halsband ist zum Patent angemeldet und befindet sich derzeit noch in der Entwicklungsphase. Wenn alles so läuft wie es sich der Erfinder vorstelle dann soll es im April 2020 auf den Markt kommen.

Holland: E-Screening für Waffenbesitzer ausgesetzt

Nicht einmal einen Monat nach Einführung des sogenannten E-Screening werden vorerst keine Einladungen zu dem Test mehr versendet und das Verfahren überprüft.

Das E-Screening für Waffenbesitzer in Holland ist ein Test, der am Computer durchgeführt wird. Insgesamt müssen 100 Fragen in 40 Minuten beantwortet werden. Der psychologische Test soll die Zuverlässigkeitsprüfung der Waffenbesitzer erweitern. In diesem Jahr sollten die unter 25 jährigen und die über 60 jährigen getestet werden. Jeder, der in Holland seit dem 1. Oktober 2019 eine neue Genehmigung zum Waffenbesitz beantragt muss den Test auch weiterhin durchlaufen.

Der Grund für die Einführung des E-Screenings war der Amoklauf eines legalen Waffenbesitzers im Jahre 2011 bei dem sechs Menschen getötet wurden. Im Zuge des Gerichtsverfahrens stellte der oberste Gerichtshof fest, dass die Polizei die Waffenrechtliche Genehmigung aufgrund psychischer Probleme nicht hätte ausstellen dürfen.

Die „Koninklijke Nederlandse Schietsport Associatie (KNSA)“, der königlich Niederländische Schützenbund, berichtet nun auf seiner Website, dass für das E-Screening vorerst keine weiteren Einladungen von der Polizei verschickt werden. Nach einem medienwirksamen Aufschrei der Waffenbesitzer in dem das Verfahren als solches und die Software bemängelt wird gibt es jetzt eine Parlamentarische Anfrage, die die Polizei abwarten will.

Tatsächlich wurden viele Teilnehmer an dem Test mit einem „roten Punkt“ gekennzeichnet und ihnen, teilweise am gleichen Tag, die Waffen abgenommen. Die KNSA geht davon aus, dass die Bedienung der Software und die Tatsache, dass die Fragestellung in sehr komplexem Holländisch (und nicht wahlweise in Englisch) stattfindet zu dem schlechten Abschneiden der Probanden führte. Die Polizei wird die Tests jetzt noch einmal manuell verifizieren.

Prozessauftakt gegen eine junge Jägerin. Verdacht der fahrlässigen Tötung.

Heute beginnt vor dem Amtsgericht Quedlinburg der Prozess gegen eine junge Jägerin, der vorgeworfen wird im Herbst 2017 bei einer Drückjagd in der Nähe von Ballenstedt-Meisdorf in Sachsen-Anhalt einen damals 81-jährigen Mann aus Niedersachsen angeschossen zu haben. Der Mann starb in Folge seiner Schussverletzung am Kopf.

Da bei der Jagd rund 100 Jägerinnen und Jäger beteiligt waren und das Geschoss nicht gefunden wurde waren die Ermittlungen zum Tathergang schwierig und langwierig. Mehr als 60 Waffen wurden untersucht und schließlich kristallisierte sich heraus, dass die jetzt angeklagte Jägerin zum Zeitpunkt des Unglückes auf einen Rothirsch geschossen hat und dabei nicht auf ausreichenden Kugelfang geachtet hat. Dadurch, so vermuten die Ermittlungsbehörden, hat sie den Tot des Mannes verursacht.

Vom Gericht wurden 5 Verhandlungstage angesetzt, es werden 18 Zeugen und ein Sachverständiger gehört.

Waffenrechtsverschärfung: Die Politik lädt nach… führt das zum Erfolg?

Am 9. Oktober 2019 versucht der unter Verdacht stehende antisemitische Rechtsextremist Stephan Balliet in die Synagoge im Paulusviertel in Halle an der Saale einzudringen. Er wollte die dort zum Jom-Kippur (dem Versöhnungstag) versammelten Personen mit zum Teil selbstgebauten Schusswaffen töten.

Anstatt inne zu halten, zu trauern und den Geschädigten sowie deren Angehörigen Hilfe, insbesondere auch psychologischer Art, anzubieten treten einige Politiker auf die Bühne, um sich zu profilieren. Der Ruf nach weiteren Verschärfungen des Waffenrechts wird laut obwohl die EU Feuerwaffenrichtlinie mit viel Verspätung immer noch nicht umgesetzt ist. Haben wir Deutschen aus schlechter Politik, die immerhin zu zwei Weltkriegen geführt hat, denn so gar nichts gelernt? Sind wir, und unsere Politiker so tief von den furchtbaren Geschehnissen des 2. Weltkrieges traumatisiert, dass ein klares und menschliches Denken unmöglich geworden ist?

Konkret sind die folgenden Forderungen laut geworden:

  • Der Verfassungsschutz soll regelmäßig Waffenbesitzer überprüfen.
  • Verfassungsschutz und Polizei sollen unter anderem bessere Überwachungsmöglichkeiten bekommen. WhatsApp, Telegram und andere Messenger sollen z.B. intensiver überwacht werden. Es geht aber auch um die Speicherung und Analyse von Daten aus Onlinedurchsuchungen. Der Datenschutz soll dazu geschwächt und Speicherfristen verlängert werden.
  • Niedersachsen will in diesem Zuge 14 neue Stellen beim Verfassungsschutz schaffen.
  • Diese Forderungen sind allesamt nicht neu, sondern wurden teilweise schon mehrfach abgelehnt. Wird hier die Kulisse einer schrecklichen Straftat genutzt, um noch mehr Bürokratie zu schaffen?

    Der Attentäter von Halle war kein „dummer Junge“. Er hat immerhin das Abitur bestanden und mehr als ein Semester Chemie studiert. Stephan B. war aber ein Einzelgänger. Kein exzessiver Austausch über WhatsApp oder soziale Medien. Er hat sowohl Waffen als auch teile seiner Munition selbst hergestellt. Bei den Schüssen aus der Flinte sieht man, auf den veröffentlichten Fotos, ganz deutlich Pulverdampf von Schwarzpulver. So einen Täter rechtzeitig vor der Tat zu finden ist extrem schwer. Vorratsdatenspeicherung und Überwachung des Internets helfen wenig. Keine der jetzt vorgeschlagenen Maßnahmen hätte dieses Attentat verhindern können.

    Wir können nur dankbar sein, dass Stephan B. tatsächlich ein „Looser“ ist, wie er sich selbst im eigenen Video stream bezeichnet. Hätte er tiefer gehende mechanische Kenntnisse gehabt und im Studium besser aufgepasst dann hätte er mit diesen illegalen und selbst gebauten Waffen und der Munition sehr viel mehr Schaden anrichten können.

    Ein Umdenken ist nötig.

    Es sind nicht immer schärfere Gesetze, Bürokratie und Repressionen, die helfen. Es darf nicht sein, dass der Staat so viel Angst vor seinen Bürgern hat, dass er immer mehr zum Überwacher wird. Das kann nicht die Lösung sein. Schaut man sich den Weltfriedensindex an dann dümpelt Deutschland auf Platz 22 herum, direkt hinter Ungarn. Island ist seit mehr als 10 Jahren die Nummer 1 in diesem Index und das obwohl es ein Land der Waffenliebhaber ist. Fast jeder dritte Isländer ist Waffenbesitzer. Es kann also nicht an den legalen Waffenbesitzer liegen wie friedlich es in einem Land zugeht. Vielleicht sollten wir viel mehr schauen, was in anderen Ländern gut läuft.

    Es wäre ein Anfang, wenn die Menschen wieder mehr miteinander reden, die Politiker verständlich erklären was sie machen und alle an einem Strang ziehen, um das Land voran zu bringen. Solange Politiker (und die Menschen an sich) immer nur an sich denken wird die Unzufriedenheit immer größer und extreme Reaktionen immer öfter.

    Wenn es so schwer ist Täter rechtzeitig zu stoppen dann sollte man versuchen ihnen gar nicht erst einen Grund zur Radikalisierung zu geben.