Gesetzentwurf zum dritten Waffenrechtsänderungsgesetz – 3. WaffRÄndG

Am 17. Oktober 2019 fand die erste Lesung des Gesetzentwurfes zum 3. WaffRÄndG mit Stellungnahme des Bundesrates, der seit dem 9. Oktober 2019 vorliegt, im Bundestag statt. Das 153 Seiten umfassende Dokument regelt geplante Änderungen am

  • Waffengesetz
  • Beschussgesetz
  • Nationales Waffenregistergesetz (NWRG), das künftig Waffenregistergesetz (WaffRG) heißen wird
  • Bundesmeldegesetz

Der Bundestag hat den Entwurf gehört und zusammen mit 3 Anträgen der Länder Sachsen-Anhalt, Hessen und Niedersachsen zurück in die Ausschüsse überwiesen.

Das soll ich ändern

  • Bisher waren im nationalen Waffenregister nur legale Schusswaffen im privaten Besitz erfasst. Künftig soll jede Waffe von der Herstellung an erfasst werden. Hersteller und Waffenhändler werden verpflichtet Waffen und wesentliche Waffenteile elektronisch ins Register einzutragen. Es wird eine Übergangsfrist von 6 Monaten geben
  • Im Waffenregister wird nicht nur die Waffe mit ihrer Nummer erfasst, sondern künftig auch alle wesentlichen Waffenteile. Dazu wird ein “tragendes Teil” einer jeden Waffe definiert und jedes wesentliche Teil mit einer individuellen Nummer versehen und eingetragen. Eine Bestandsregelung wird nicht erwähnt was aus meiner Sicht dazu führt, dass wir alle unsere Waffenteile kennzeichnen und eintragen lassen müssen.
  • Der Besitz von Dekowaffen wird erlaubnispflichtig
  • Das Vorliegen des waffenrechtlichen Bedürfnisses wird Gegenstand der Regelüberprüfung. Die Behörde kann persönliches Erscheinen des Waffenbesitzers fordern.
  • Der Erwerb und die Nutzung von Schalldämpfern und Nachtsichttechnik für Jagdwaffen soll erleichtert werden. Nachtzieltechnik bleibt verboten.
  • Magazine mit einer Kapazität von mehr als 10 Schuss bei Langwaffen und mehr als 20 Schuss bei Kurzwaffen werden zu verbotenen Gegenständen. Ein Bestandsschutz gilt für Magazine, die vor dem 13. Juni 2017 erworben wurden. Waffen mit fest eingebauten Magazinen oder Wechselmagazine mit höherer Kapazität müssen abgegeben werden.
  • Bei der Zuverlässigkeitsprüfung kann künftig die Auskunft der zuständigen Verfassungsschutzbehörde eingeholt werden

Das Land Sachsen-Anhalt hat darüber hinaus gefordert, Dekowaffen und Magazine wie WBK-Einträge zu behandeln. Das Land Hessen möchte Armbrüste den Feuerwaffen gleichstellen und diese somit erlaubnispflichtig machen. Niedersachsen fordert zusammen mit Bremen Messerverbote und Waffenverbotszonen.

Auch wenn die EU sich eine europaweit einheitliche Harmonisierung der Waffengesetze gewünscht hat ist Deutschland wieder einmal mit Sonderregelungen weit über die Forderungen der EU Feuerwaffenrichtlinie hinaus gegangen.

(Drück-) Jagdsaison! Vorhalten beim schießen auf bewegte Ziele – ganz einfach erklärt.

Vorhalten – ja, aber wie viel?

Im Zuge der Ausbildung zum Jäger bzw. der Vorbereitung zur Jägerprüfung lernt man in der Jagdschule, dass man lernen muss richtig durchs Zielfernrohr zu schauen und dass man sich die Vorhaltemaße einprägen muss. Auf dem Schießstand gibt es dann noch den Praxistip: “Immer auf den hohen Teller anhalten dann triffst Du auch.”

Stimmt das alles so oder ist das Quatsch? Diese Frage lässt sich mit einem klaren JEIN beantworten. Zum einen ist der Praxistip auf den hohen Teller anzuhalten beim “DJV Laufender Keiler” korrekt. Der laufende Keiler wird nach DJV-Vorschrift bei einer Geschwindigkeit von 3 m/s und einer Entfernung von 50 m beschossen. Die DJV-Keilerscheibe Nr.5 ist 1,32 m lang und 0,76 m hoch. Von Größe und Habitus also ein Überläufer-Keiler. Was passiert nun aber, wenn der Keiler eine andere Größe hat oder wenn er schneller bzw. langsamer läuft? Der gut gemeinte Praxistip funktioniert nur für das Szenario DJV laufender Keiler.

In der Natur begegnen uns DJV Keiler aber auch andere bewegte Ziele, die sich auch leider nicht immer im 90° Winkel zum Schützen bewegen.

Im Internet gibt es viele großartige Artikel, Beispiele zu Berechnungen und Tabellen. Außerdem ranken sich viele Mythen um das Thema Vorhaltemaß. Wenn man aber einmal ehrlich ist dann ist das alles viel zu kompliziert.

Es geht einfacher!

Wenn man bei der Bewegungsjagd diese These zugrunde legt dann wird es einfacher:

Ich habe bei der Jagd eine Trefferfläche und keinen Treffpunkt um ein Stück sicher zu erlegen.

Die Fläche, bei der ein Treffer tödlich ist, sind die Ringe auf der DJV-Scheibe. Das ist ein recht großer Bereich. Anzustreben ist es, die Mitte zu treffen. Solange man aber in den Ringen liegt ist alles gut. Je weniger Stress man selbst beim Schuss hat umso besser trifft man. Zum Rechnen hat man auf einer Drückjagd definitiv keine Zeit!

Zum besseren Verständnis meiner gleich kommenden Vereinfachung muss ich leider doch einmal in die Theorie abschweifen um Grundlagen zu schaffen. Abgesehen von den Fähigkeiten des Schützen wird die Flugbahn des Geschosses von folgenden Faktoren beeinflusst:

  1. Distanz zum Ziel
  2. Geschwindigkeit des Geschosses über den gesamten Weg
  3. Vertikaler Winkel in dem geschossen wird.
  4. Wind und weitere atmosphärische Verhältnisse

… und die mit 1. und 2. verbundene Flugzeit des Geschosses.

Aufgrund der geringen Schussdistanzen von max. 70m bei Drückjagten vernachlässige ich die Punkte 3 und 4. Ich gehen davon aus, dass wir in der Ebene und nicht bergauf oder bergab schießen. Distanz und V0 sind also unsere entscheidenden Faktoren wenn sich das Ziel bewegt. Das Geschoss braucht eine gewisse Zeit, um die Entfernung zum Ziel zu überbrücken. In dieser Zeit bewegt sich das Ziel aber und somit ist der anvisierte Punkt nicht gleich dem Treffpunkt.

Beispiel:

Eine Katze läuft quer über eine Tischtennisplatte. Ein Ball wird langsam über die Platte gerollt. Bis der Ball die Katze erreicht hat sich die Katze weit genug bewegt, um nicht getroffen zu werden. Wird der Ball aber schnell gerollt trifft er die vorn anvisierte Katze vielleicht noch in der Mitte.

Schaut man von oben auf die Tischtennisplatte ergibt sich ein Dreieck aus Ziellinie, Bewegung der Katze und der Verbindungslinie zwischen Schützen und dem geplanten Treffpunkt. Es gilt also:

Vorhaltemass Vorhaltewinkel!

Wunderbar… und was hilft das? Ganz einfach: Das durch den Winkel beschriebene Dreieck hält für jede Distanz das richtige Vorhaltemass bereit.

Winkel im Zielfernrohr ablesen

Das Absehen im Zielfernrohr hat definierte Maße. Hier ist nichts dem Zufall überlassen. Leider sind diese Maße nicht genormt und von Hersteller zu Hersteller und von Absehen zu Absehen unterschiedlich. Mit den Stichworten “Absehen” und “Deckungsmaße” oder auch “Kenngrößen” findet man aber ein Datenblatt zum eigenen Zielfernrohr und die dazugehörigen Daten. Zeiss hat die Maße für seine Absehen in einem PDF veröffentlicht.

Beispiel Absehen 4

Absehen 4

Maß cm/100m mil
a 70 7
b 15 1,5
c 1,5 0,15

mil (mrad) ist das Bogenmaß ein Milli-rad (mrad) auch “Strich” oder Artilleriepromille genannt. Ein Kreis mit Radius r wird als 2πr (2πrad) beschrieben.

Circle radians

Wenn man einen Winkel im Bogenmaß beschreibt und in mil (mrad) teilt hat man 1 mil = 10 cm auf 100 m = 20 cm auf 200 m usw.

Im Absehen 4 ist das Maß vom Zentrum Fadenkreuzes bis zum Beginn des dicken Balkens also 3,5 mil. Bei einer Entfernung von 100 m sind das 35 cm. Bei unserer Drückjagdentfernung von max. 70 m sind das dann noch 24,5 cm und bei 50 m 17,5 cm

Zum Winkel kommt die Geschwindigkeit

Leider laufen unsere Wildtiere nicht alle gleich schnell. Im Internet gibt es diverse Tabelle in denen man nachlesen kann wie schnell unser Wild läuft. Hier möchte ich wieder durch mitteln vereinfachen und lediglich feststellen:

  • Hoch-Flüchtig: 14 m/s (gut 50 Km/h)
  • schneller Troll: 7 m/s (rund 25 Km/h)

Damit haben wir jetzt alles was wir brauchen. Die V0 findet man meistens auf der Munitions-Verpackung und die Geschwindigkeit des Zieles kennen wir nun in etwa. Geben wir die Werte einfach einmal in einen Ballistik Rechner ein. Ich habe mit einem .30er Kaliber (also z.B. .308 Winchester oder .30-06), einer V0 von 800 m/s und einem Sierra GameKing Bleigeschoss gerechnet.

Beim hoch flüchtigen Stück (mit 14 m/s) bekommt man diese Ergebnisse:

Entferung Abfall Abfall Geschw. Vorhaltemaß Vorhaltewinkel
(m) (cm) (mil) (m/sec) (cm) (mil)
30 -1.0 -0.3 783.7 53.0 17.7
40 -0.3 -0.1 777.7 70.9 17.7
50 0.2 0.0 771.7 89.0 17.8
60 0.5 0.1 765.8 107.2 17.9
70 0.6 0.1 759.9 125.6 17.9

Ist das Stück im schnellen Troll sieht es so aus:

Entferung Abfall Abfall Geschw. Vorhaltemaß Vorhaltewinkel
(m) (cm) (mil) (m/sec) (cm) (mil)
30 -1.0 -0.3 783.7 26.5 8.8
40 -0.3 -0.1 777.7 35.5 8.9
50 0.2 0.0 771.7 44.5 8.9
60 0.5 0.1 765.8 53.6 8.9
70 0.6 0.1 759.9 62.8 9.0

Man sieht schon am Geschossabfall, dass auch hier eher eine Fläche, als ein genauer Punkt beschrieben wird. Bei 30 m trifft man 1 cm tiefer und bei 70 m 6 mm höher. Hält man beim hoch flüchtigen Stück 18 mil vor und im schnellen Troll 9 mil dann trifft man tödlich.

Eine Tabelle im Internet gibt die Geschwindigkeit von Damwild bei hoher Flucht mit 16,5 m/s an. In dem Fall würden der Treffer (bei 18 mil Vorhaltewinkel und 50 m Distanz) 15 cm hinter dem optimalen Treffpunkt liegen. Eine Trefferfläche von 30 cm Durchmesser ist beim starken Stück Damwild auf jeden Fall tödlich. Wenn das Ziel langsamer unterwegs ist würde der tatsächliche Treffer weiter vorn liegen.

Bewegt sich das Ziel nicht unter 90° zum Schützen bewegt sich das Ziel quer zum schützen (je nach Winkel) etwas langsamer. In dem Fall würden die Treffer dann eher etwas weiter vorn liegen.

Je nach Absehen ist es einfacher oder schwieriger den korrekten Punkt für die 9 bzw. 18 mil (aus unserem Beispiel) zu finden.

Fazit

Aus zwei Geschwindigkeiten (7 und 14 m/s) kann man sich entsprechend seiner Munition zwei Winkel berechnen und damit auf alle Distanzen ausrechend gut treffen.

Mit diesem theoretischen Wissen geht’s dann jetzt zum Schießstand oder noch besser ins Schießkino! Nur wer regelmäßig übt kann mit perfekten Treffern glänzen und produziert kein Leid!

Eine kleine Serie: Fakten zur Jagd in Deutschland.

Es hat sich herausgestellt, dass immer mehr Menschen unsere kleine Website finden und verweilen um den einen oder anderen Artikel zu lasen. Viele dieser Besucher haben scheinbar mit der Jagd nichts am Hut. Für genau diese Menschen möchte ich eine kleine Serie auflegen in der ein paar Fakten zur Jagd erklärt werden.

Beginnen möchte ich mit:

Was sind eigentlich Trophäen? Sinnloser Schmuck oder wichtiger Indikator?

Ich werde diese Liste weiter ergänzen und hoffe auch auf Fragen und Anregungen die einer Erklärung bedürfen.

Übrigends: “mit etwas nichts am Hut haben” ist eine Redewendung, die seit dem 20. Jahrhundert weit verbreitet ist. Der erfolgreiche Jäger (Erleger) bekommt nach der Jagd auf Schalenwild den sogenannten Erlegerbruch überreicht. Ein etwa Handtellergroßer Trieb Nadel- oder Laubholz wird an die rechte Seite des Hutes gesteckt und für max. 24 Stunden getragen. Wer “etwas am Hut hat” trägt also seinen Stolz zu Tage. “Nichts am Hut haben” ist umgekehrt ein Ausdruck für “keinen Kontakt mit etwas haben” oder sogar Desinteresse.

Was sind eigentlich Trophäen? Sinnloser Schmuck oder wichtiger Indikator?

Was sind Trophäen?

Typische Jagdtrophäen sind Geweihe, Hörner, Haare und Zähne von Säugetieren. Beispiele sind die Waffen (das Gewaff) des Keilers oder die Grandeln des Rothirsches. Auch Krallen und Felle gehören zu den Jagdtrophäen. Beim Flugwild werden Federn als Trophäen getragen. Z.B. die Schwanzfedern des Fasans.

Hegeschau

Auf der jährlichen Hegeschau der Hegeringe, die zum Ende des Jagdjahres (im März) stattfindet, werden die Trophäen des vergangenen Jahres ausgestellt. Der Jäger hat die Pflicht alle Trophäenträger (Geweih- und Hornträger) vorzulegen. Die Trophäen werden nach Altersklassen, Ausbildung und Geschlecht bewertet und mit den amtlichen Abschussplänen verglichen.

Trophäen sind wichtig und interessant

Trophäen sind ein wichtiger Indikator über die Situation des Wildes und zwar sowohl über die erfolgten Abschüsse als auch über das im Jagdgebiet vorkommende Wild. Art und Stärke der Trophäen geben direkte Auskunft über Gesundheitszustand, Erbinformation und z.B. Äsung des Wildes.

Lebendbeschau

Schon beim lebenden Stück Wild beurteilt der Jäger anhand des Bewegungsmusters, des Habitus und der Trophäe den Gesundheitszustand des Wildes und selektiert so für den Abschuss. Die Erhaltung eines gesunden Wildbestandes ist gesetzliche und ethische Pflicht des Jägers. Durch die Erlegung schwacher oder gar kranker Tiere verhindert der Jäger aktiv und entscheidend die Ausbreitung von Krankheiten bei Tier und Mensch. Krankheiten wie z.B. Tollwut, Tularämie, Tuberkulose können vom Tier auf den Menschen übertragen werden.

Trophäensammlung

Über Jahre gesammelte und dokumentierte Trophäen geben einen guten Überblick über die Gesundheit und Entwicklung des Wildes und der Natur im Wirkungsbereich des Jägers.

Wichtige Änderungen im niedersächsischen Jagdrecht

Das Land Niedersachsen hat auf seiner Internetseite die jüngsten Änderungen an der Verordnung zur Durchführung des niedersächsischen Jagdgesetzes veröffentlicht. Den originalen Wortlaut finden Sie hier: Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt 2019. Diese Verordnung ist bereits seit dem 28. September 2019 in Kraft.

Ich fasse die Änderungen einmal zusammen:

  • Entgegen der Regelung in §19 BJagdG darf in Niedersachsen Schwarzwild mit Büchsenpatronen mit einem Kaliber ab 5,6mm und einer mindest Geschossenergie (E0) von 400 Joule durch Kopfschuss erlegt werden. Diese Forderungen erfüllt z.B. die .22 WMR Patrone, die nur etwas größer ist als die .22 lfb. .22 Hornet und größer sind natürlich ebenfalls ausreichend. Die Nutzung des Kleinkalibers ist allerdings nur bei der Fallenjagd auf Schwarzwild erlaubt.
  • Es ist jetzt erlaubt vom Auto oder einem Anhänger aus zu schießen wenn eine Ansitzeinrichtung auf der Ladefläche eines Kfz oder angekoppelten Anhängers montiert ist und sie das Fahrerhaus um mindestens 0,5m überragt. Das Fahrzeug muss während der Jagdausübung stehen und das Fahrerhaus darf nicht besetzt sein. Es wird nicht spezifiziert an welcher Stelle (Geländer, Sitz etc.) die Ansitzeinrichtung das Fahrzeug um 0,5m überragen muss.
  • In ASP gefährdeten Gebieten (definiert nach §14 Schweinepest-Verordnung) dürfen:
    a) Frischlinge ab sofort mit Schrot erlegt werden. Die Schussdistanz darf maximal 30m betragen und der Durchmesser der Schrote muss mindestens 3mm betragen. Ein Kaliber ist nicht definiert.
    b) künstliche Lichtquellen verwendet werden um Schwarzwild beim Schuss zu beleuchten. Sogenannte taktische Lichter, also Lampen die an der Waffe moniertet sind bleiben verboten. Die Regelungen des Waffengesetzest werden in dieser Verordnung nicht berührt!
    c) Schwarzwild darf an Fütterungen auch in einem Abstand von weniger als 200m erlegt werden.
    Die Regelungen a) – c) gelten nur in ASP gefährdeten Gebieten!
  • Außerdem wird die Jagdzeit des Dachses verlängert. Dachse dürfen jetzt vom 1. August bis 31. Januar bejagt werden. Jungdachse haben künftig keine Schonzeit mehr.
  • Schwarzwild ist jetzt so lange in der Setzzeit wie die Frischlinge Streifen tragen. Abweichend von dieser Regelung dürfen Bachen auch in der Setzzeit erlegt werden wenn sie in ASP gefährdeten Gebieten (definiert nach §14 Schweinepest-Verordnung) erlegt werden.

Die aktuelle Ausgabe der Verordnung zur Durchführung des Niedersächsischen Jagdgesetzes (DVO-NJagdG) finden Sie hier.

Rätselhafte Hundekrankheit – erster Fall in Schleswig-Holstein

Bad Oldesloe – Bei einem verstorbenen Hund aus Bad Oldesloe wurden nach einem Bericht der „Lübecker Nachrichten“ unter anderem das Bakterium Providencia alcalifaciens gefunden. Diese Bakterien haben mutmaßlich auch die Erkrankung vieler Hunde in Norwegen ausgelöst. In Skandinavien leiden vermutlich mindestens 200 Tiere unter einer mysteriösen Krankheit. Mehr als 25 Hunde sind nach aktuellen Angaben bereits an der Infektion verstorben.

Zahl der Jäger auf Rekordhoch

Das deutsche Online-Portal für Statistik, die Firma Statista GmbH, veröffentlichte gestern, am 12. 9. 2019, die aktuelle Statistik zur Zahl der beantragten Jahresjagdscheine:


Quelle: Statista

Laut Angaben des Deutschen Jagdverbands gab es im vergangenen Jagdjahr 2017/18 hierzulande rund 384.430 Jagdscheininhaber – so viele wie noch nie. In den vergangenen zehn Jahren sind rund 35.000 neue Jäger hinzugekommen, wie die Statista-Grafik zeigt. Die Kosten für einen Jahresjagdschein variieren je nach Bundesland und schwanken von 45 Euro bei uns in Niedersachsen bis zu 109,70 Euro in Hamburg.

Umfassende Unterstützung der Europaabgeordneten für die interfraktionellen Arbeitsgruppe “Biodiversität, Jagd, Landschaft”

Brüssel, den 12. September 2019 – Am 10. September haben 50 Abgeordnete des Europäischen Parlaments von sieben verschiedenen Fraktionen zugesagt, die Wiedereinführung der interfraktionellen Arbeitsgruppe “Biodiversität, Jagd, Landschaft” zu unterstützen. Seit ihrer ersten Gründung im Jahr 1985 hat diese interfraktionellen Arbeitsgruppe als wichtigste Plattform für Interessengruppen im Europäischen Parlament gedient. Sie ermöglicht eine offene, politikübergreifende Zusammenarbeit und Diskussionsmöglichkeit zwischen Entscheidungsträgern, Zivilgesellschaft und Experten.

Auf der, von der Europäischen Föderation für Jagd und Naturschutz (European Federation for Hunting and Conservation – FACE) und der Europäischen Grundbesitzervereinigung (European Landowners’ Organization – ELO) organisierten Veranstaltung “Dialog über die Zukunft des ländlichen Raums in Europa” wurde die Grundlegende Rolle der ländlichen Akteure und die sozioökonomische Bedeutung der ländlichen Aktivitäten bestätigt. Der frühere Präsident der Arbeitsgruppe, Karl-Heinz Florenz, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Europaabgeordneten und die Vertreter aller großen europäischen Jagdverbände und Grundbesitzerverbände. Er betonte die Bedeutung der Fortführung der Arbeitsgruppe und die historisch bedeutenden Beiträge zur politischen Tagesordnung während der vorangegangenen Wahlperiode.

Torbjörn Larsson, Präsident von FACE, erklärte: “Europa steht vor vielen Herausforderungen in Bezug auf die Artenvielfalt, nachhaltige Landnutzung und Wildtierbewirtschaftung sowie Klimawandel. Jäger und ländliche Akteure sind Schlüsselfiguren für die Umsetzung einer erfolgreichen Umweltpolitik. Wir brauchen eine Plattform, um Sondermaßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und zur Sicherung einer lebendigen Landschaft erörtern “.

Alain Scriban, Sonderberater von ELO, erklärte: “Wir müssen zum Aufbau- und Erhalt einer ehrgeizige Agenda für Biodiversität und ländliche Entwicklung beitragen. In diesem Zusammenhang wird die Arbeitsgruppe ‘Biodiversität, Jagd, Landschaft’ einen fruchtbaren Dialog zwischen allen verantwortlichen Partnern ermöglichen. Die Gruppe war und ist eine unschätzbare Plattform, die auf EU-Ebene einzigartig ist. Sie nimmt dringende multifaktorielle Fragen und Antworten in Bezug auf Artenvielfalt, Landwirtschaft, Umwelt, Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen und
Klimawandel in einer ganzheitlichen und konkreten Sichtweise vorweg“.


Diese 50 Abgeordneten des Europäischen Parlaments stellen knapp 7% der insgesamt 751 Abgeordneten dar. Tatsächlich ist das im Europäischen Parlament eine große Zustimmung.