Borkenkäfer: Erkennen, Melden und Bekämpfen

Die Bekämpfung von Borkenkäfern stellt derzeit eine besondere Herausforderung für die deutsche Forstwirtschaft dar. Auch in 2019 werden wieder erhebliche Schäden durch den Borkenkäfer erwartet.

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat in Zusammenarbeit mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt die App „WaldKat mobile“ entwickelt. Mit der App können Schäden im niedersächsischen Privatwald aufgenommen und gemeldet werden. Die von der App gewonnenen Daten werden zunächst an die WaldKat web Plattform der Landwirtschaftskammer Niedersachsen geschickt. Auf diese Plattform haben nur die forstlichen Kammermitarbeiter Zugriff. Erst nach Bestätigung der Meldungen werden die Daten in das Waldschutz-Meldeportal eingestellt. Die App richtet sich in erster Linie an forstlichen Dienststellen der Landwirtschaftskammer und deren Mitarbeiter.

Beste Bedingungen für den Käfer

Im vergangenen Jahr hatten die Schädlinge so gute Bedingungen, dass es drei statt der üblichen zwei Fortpflanzungszyklen gab. Der Aufbau strukturierter, vielfältiger und stabiler Mischbestände in der Waldwirtschaft kann die Ausbreitung des Schädlings zwar mindern, die Realität sieht aber meist anders aus. Große Kulturen, ausschließlich mit Nadelhölzern fördern die Ausbreitung des Käfers. Der Aufwand bruttaugliches Material schnell aus dem Wald zu bringen bzw. es so zu behandeln, dass es seine Brutraumeigenschaft verliert, zum Beispiel durch die Entrindung von Baumstämmen, ist zeitaufwändig und somit teuer. In den Wäldern bleibt Sturmholz oft (zu mindestens teilweise) liegen weil es unwirtschaftlich ist es zu verarbeiten. Zusammen mit der warmen und trockenen Witterung sind das beste Bedingungen für Holz- und Rindenbrütende Käferarten.

Derzeitige Bekämpfung in Deutschland

In Deutschland sind derzeit 26 Insektizide in der Forstwirtschaft zugelassen. Sie basieren hauptsächlich auf Cyhalothrinen, Tebufenozid und dem Bacillus thuringensis aizawai. Die meisten Zulassungen laufen dieses oder nächstes Jahr aus (siehe www.bvl.bund.de/psmstatistiken). Insektizide mit Pyrethroidwirkstoffen (Cypermethrin, alpha-Cypermethrin und lambda-Cyhalothrin) sowie Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Pirimicarb sind Breitbandinsektizide. Sie sind Fraßgifte und wirken nicht selektiv. Pyrethroide haben eine sehr hohe Toxizität gegenüber Gewässerorganismen (z. B. Algen, Fische und Fischnährtiere). Breitbandinsektizide mit den Wirkstoffen alpha-Cypermethrin oder Cypermethrin wurden grundsätzlich als bienengefährlich und als schädigend für Populationen relevanter Nutzorganismen eingestuft. Das Bacillus thuringensis aizawai wird als weniger schädlich für den Naturhaushalt eingestuft.

Aus Sicht des Jägers

ist der Einsatz von “nicht Selektiven” Insektiziden grundsätzlich schon umstritten, wenn sie dabei dann noch hoch giftigen sind ist ihr Einsatz nicht sinnvoll und gefährlich. Jedes nicht selektive Insektizid wirkt auch auf nützliche Arten und indirekt auch auf Säugetiere und den Menschen. Auch wenn man beim Spritzen aus der Luft Abstand von Gewässern halten muss kann doch nicht ausgeschlossen werden, dass Gewässerorganismen geschädigt werden.

Vor ein paar Wochen hatte ich das Vergnügen mit ein paar richtig verrückten DDR-Agrarflieger Veteranen zusammen zu sitzen. Diese Begeisterung für die Flugzeuge, das Fliegen und das Spritzen. Einfach unglaublich! Einer dieser tollkühnen Piloten erzählte beiläufig, dass er auf einer Versuchsfläche ein neues Mittel versprüht hat. Es soll gegen Borkenkäfer helfen und aus Pflanzenextrakten hergestellt sein. Erst im Nachhinein hat sich diese Information in meinen “grauen Zellen” festgesetzt und ich habe angefangen zu recherchieren.

Es gibt etwas Neues

Das Mittel heißt DEON gegen Borkenkäfer. Eigentlich wurde es für den Gartenbau entwickelt. Das Mittel beeinflusst die Wirkung enzymatischer Prozesse auf dem Chitinpanzer von Borkenkäfern. Der Chitinpanzer des Käfers wird auf diese Weise irreversibel geschädigt. DEON regt die natürliche Bildung von Alkaloiden in Blüten und Blättern einer Pflanze an und stärkt damit das Immunsystem gegen Schädlinge, Schimmelpilze und Pilze. Es wirkt also nicht nur direkt gegen die Käfer, sondern gibt den Pflanzen auch Hilfe zur Selbsthilfe. Das Mittel kann nicht nur im Frühjahr eingesetzt werden. Auch der Einsatz im Herbst hat sich bewährt, da es über die Schädigung des Chitinpanzers zu einem erhöhten Wintersterben kommt. Eine weitere Bekämpfung erfolgt dann Anfang Mai des nächsten Jahres. Die adulten Formen nehmen den Wirkstoff mit in die Rammel-Kammern. So wird der Nachwuchs schon vor dem Ausfliegen geschädigt. Versuche in Gewächshäusern haben gezeigt, dass die Sterblichkeitsrate bei bestäubenden Insekten nicht steigt.

Da es sich um einen Pflanzenextrakt handelt, der aus 100% natürlichen und biologischen Bestandteilen besteht, ist DEON nicht kennzeichnungspflichtig nach Gefahrstoff- und CLP-Verordnung und zu 100 % biologisch abbaubar.

Vielleicht kann auch die Feuerwehr helfen?

Bei einer Verdünnung von 1:5000 mit Wasser im direkten Einsatz kann ich mir vorstellen, dass die Feuerwehr mit ihrer Werfer-Technik helfen kann.

Wer Interesse an weiterführenden Informationen hat kann sich gern bei mir melden. Ich versuche gerade einen direkten Kontakt zum Hersteller und zum deutschen Vertrieb aufzubauen.

Sauer S404 „Fendt 1050 Vario“ Edition – Eine Kapitalanlage?

Eine Waffe als Kapitalanlage? Kann das funktionieren?
Bietet man auf eine Waffe um das Projekt DJV-Projekt „Netzwerk Lebensraum Feldflur“ zu unterstützen?
Oder ist diese Waffe einfach nur so ungewöhnlich und einzigartig, dass man sie einfach haben muss?

Die Auktion der Sauer S404 „Fendt 1050 Vario“ Edition wurde jetzt schon mehr als 105.000 Mal aufgerufen. Es gibt 82 Gebote und der Preis liegt, weniger als eine Woche vor Ablauf der Auktion, bei über 15.000 Euro.

Zugegeben, die Waffe ist ungewöhnlich und einzigartig:

und offensichtlich schießt sie auch gut:

Wie viele kleine Spielzeugtrecker für dieses Video wohl zerschossen wurde bis das 1 Euro Stück am oberen Rand getroffen wurde?

Ich bin gespannt auf den endgültigen Verkaufspreis. Nutznießer ist auf jeden Fall der DJV und die Auktionsplattform.

Brutvogelerfassung im Amt Neuhaus ist abgeschlossen

Zwischen April und dem vergangenen Freitag hat der Diplom Biologe, Herr Laske, im Auftrag der staatlichen Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Brutbestandserfassungen unserer Vogelwelt durchgeführt. Wir liegen im EU-Vogelschutzgebiet V37 Mittelelbe. Das Monitoring in den NATURA 2000 Gebieten soll unter anderem darüber Aufschluss geben ob die Qualität der Kulturlandschaft den Anforderungen der brütenden Vögel entspricht und wie sich die Zahl der Brutpaare entwickelt.

Das Monitoring-Gebiet ist auf dieser Karte zusehen. Zuletzt war Herr Laske im Bereich Neuhäuser Marsch / Dellien unterwegs.

Nähere Informationen, sowie Fragen und Antworten zu NATURA 2000 stellt die EU auf dieser Seite bereit.

Nächstes Jahr bekommen wir die Karte rechtzeitig vor der Zählung, so dass der Hegering vorab darüber informieren kann, dass sich Fremde Personen und Fahrzeuge im Revier aufhalten.

Brandenburg: Kampf gegen Wildschweine im Dorf geht weiter

Die oberste Jagdbehörde Brandenburgs hat zusammen mit den Bürgermeistern der Gemeinden Stahnsdorf und Kleinmachnow, mit der Wildökologischen Forschungsstelle Eberswalde und den örtlichen Jagdpächtern eine Gesprächsrunde eröffnet.

Wildschweine sorgen in den beiden Gemeinden immer wieder für Aufsehen. Deutschlandweit wurden in den sozialen Medien Bilder und Videos von großen Rotten gezeigt, die sich in aller Ruhe durch die Ortschaft bewegen und teilweise Schäden anrichten.

Die Jagd mit Pfeil und Bogen per Ausnahmegenehmigung ist vom Tisch. Nachdem die wichtigste Voraussetzung für die Genehmigung dieses Pilotprojekts fehlte, nämlich die Begleitung des Projektes durch eine wissenschaftliche Einrichtung, musste die OJB den Antrag ablehnen. Der Einsatz von Schusswaffen in bewohnten Gebieten bedarf immer einer Ausnahmegenehmigung und ist nur mit Einschränkungen möglich. Lärmbelästigung und Gefährdung von Leben und Eigentum ist der begrenzende Faktor. Jetzt sollen neue Wege gegangen werden:

  • Es soll in einer Situationsanalyse geklärt werden wo eine Bejagung möglich ist.
  • Weitere Jagdmethoden sollen geprüft werden.
  • Der Einsatz von “modifizierter Munition” für kurze Schussdistanzen und Schalldämpfern soll geprüft werden.

Wird man den einen “Rambo” finden, der eine Bache mit der Saufeder aus einer Rotte heraus erlegen möchte? Vielleicht.

Potsdamer neuste Nachrichten berichtete schon 2009 in einem Artikel über die Wildschweinplage. Da ist es zehn Jahre später sicher an der Zeit sich Gedanken über die Situation zu machen und zu überlegen wo überhaupt eine Bejagung möglich ist.

Für mich, als Ballistik- und Feuerwaffenexperten, ist die “modifizierte Munition” besonders interessant. Ich frage mich, was der Arbeitskreis erreichen will. Möchte man den Lärm durch die Schüsse reduzieren oder will man die Gefahr durch Querschläger vermindern?

Querschläger kann man effektiv durch sogenannte “Sintergeschosse” vermindern. Feinkörniges Metallpulver wird unter hohem Druck erhitzt, so wird das Geschoss geformt. Sintergeschosse zerbröseln beim Auftreffen auf harte Oberflächen in kleine Bestandteile. Es gibt aber zwei Probleme: 1. Zugelassene Geschosse gibt es nur in Kurzwaffenkalibern und 2. Ist das Blatt oder der Schädel eines Wildschweins zu hart für so ein Geschoss? Mit der Kurzwaffe im Ort Wildschweine erlegen? Das ist dann auch keine Jagd mehr sondern einfach nur noch Schädlingsbekämpfung. Die Genehmigung eines Schalldämpfers für eine Kurzwaffe dürfte in Deutschland zu einer großen Hürde werden.

Wenn es nur um die Reduzierung des Lärms geht ist die Langwaffe mit reduzierter Pulverladung optimal. Den Knall der expandierenden Pulverdämpfe an der Mündung kann man prima mit einem Schalldämpfer reduzieren. Den Überschallknall kann man nur durch ein langsam fliegendes Geschoss vermeiden. Der Schuss mit sogenannter Unterschallmunition ist nicht viel lauter als kräftiges Händeklatschen. Der Nachteil ist, dass die Energie des Geschosses erheblich abnimmt. Die Querschläger-Gefahr kann mit Unterschallmunition nicht gebannt werden.

Wie man sich auch dreht und wendet. Die Jagd in besiedelten Bereichen ist gefährlich und nur etwas für einen Fachmann. Unfälle und Schäden sind nicht auszuschließen und die Frage der Haftung muss vorher geklärt werden.

Erster ASP Fall in Deutschland?

Am vergangenen Sonntag (23. Juni) wurde am Strand bei Zinnowitz ein totes Wildschwein angeschwemmt.

Eine Urlauberin informierte die Kurverwaltung, die sich wiederum nicht zuständig fühlte. Der Bürgermeister wurde informiert, der informierte den Bauhof und dieser wiederum den örtlichen Jäger. Das ist die normale “Meldekette” im Fall eines Stückes Fallwild.

Der Jäger hat das verendete Stück dann abgeholt und entsorgt.

So sollte es eigentlich nicht laufen! Schwarzwild kann recht gut schwimmen und so müsste man sich fragen, warum das Stück verendet ist und angeschwemmt wurde. In Polen sind im Juni wieder drei neue ASP Fälle gemeldet worden. Fallwild (Schwarzwild) mit unklarer Todesursache sollte, in Zeiten der näher rückenden Afrikanischen Schweinepest, der zuständigen Behörde gemeldet werden. Geeignete Proben (vor allem Blut, Lymphknoten, Milz, Lunge) sollten amtlich untersucht werden um die Todesursache abzuklären.

Insbesondere ein (zu flach) vergrabener Kadaver kann zur Verbreitung der ASP beitragen da austretende Körperflüssigkeiten mit dem Virus kontaminiert sind und von anderen Tieren weiter getragen werden. Wir Jäger können maßgeblich dazu beitragen die Seuche zu stoppen. Ignoranz hilft hier gar nicht!

Das Friedrich Löffler Institut informiert: ASP Erkennung beim Schwarzwild

Vorstoß zum Verbot von Messern

Die Saarbrücker Zeitung schreibt in einem Artikel vom 11. Mai, dass die Länder Niedersachsen und Bremen ein weitreichendes Verbot von Messern in der Öffentlichkeit anstreben. Als Grund für diesen Vorstoß wird ein gesunkenes “Sicherheitsgefühl der Bevölkerung” genannt. Das Niedersächsische Innenministerium wird mit den Worten zitiert: Niemand brauche ein Messer in Schulen oder im Bus. „Dies geht so aber noch nicht aus dem Waffengesetz hervor. Darum wollen wir das ändern“.

Die Reform des Waffengesetzes aufgrund der EU-Feuerwaffenrichtlinie ist immer noch nicht abgeschlossen und schon kommen die nächsten Änderungswünsche. Wenn jetzt Klingen ab 6cm Länge verboten werden sollen, dann geht es auch an die Taschenmesser. Ist das wirklich sinnvoll?

Zu diesem Vorstoß passt die Anweisung, die schon vor einiger Zeit an Polizisten gegeben wurde. Sie sollen Messer stärker kontrollieren und Verstöße schärfer ahnden. In der Dienstanweisung wurde auch darauf hingewiesen, dass Leatherman-Tools eine einrastende Klinge mit Einhandbedienung haben. Das klassifiziert die Multifunktionswerkzeuge die viele gern am Gürtel tragen als verbotene Waffe die bei Kontrollen zu beschlagnahmen ist.

Der Wolf: Jäger zeigen Politik und Umweltverbänden den Stinkefinger

Im 21. Jahrhundert hat der Wolf in Deutschland schon eine interessante Geschichte durchlebt. Schon 1996 tauchte der erste Wolf auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz in der Muskauer Heide auf. Damals nahm die Öffentlichkeit kaum Notiz und der Entdecker musste sich vorwerfen lassen wohl doch nur einen großen Hund gesehen zu haben. Am 25. Januar 2000 berichtete dann die Berliner Zeitung von Trittsiegeln (wörtlich Pfotenabdrücken) im Schnee. Diese wurden am Uferschilf des Wotzensee in Brandenburg gefunden. Zu dem Zeitpunkt hatte das Wolfspaar in der Oberlausitz schon die ersten Welpen gezeugt. Im allgemeinen gilt das Jahr 2000 offiziell als Jahr der Rückkehr der Wölfe in Deutschland.

Jahrhunderte lang als Bestie verteufelt und vor inzwischen mehr als 130 Jahren in Deutschland ausgerottet. Nun war der Wolf zurück. Das wurde allerorts gefeiert. In Berlin und Brandenburg überschlugen sich die Zeitungen förmlich. Hit Herzchen und süßen Tierfotos wurde der Wolf „begrüßt“ und seine Rückkehr gefeiert. Die Erinnerungen an Märchen mit dem bösen und gefräßigen Wolf waren vergessen.

Ich kann mich noch sehr gut an eine Diskussion am Hubertustag im Jahr 2000 erinnern. Mit einem Förster aus einem Forstamt in Sachsen haben wir zu dritt über den Wolf philosophiert. Ausrottung, Rückkehr, Reproduktionszahlen, die Stellung der Naturschutzverbände bzw. der selbsternannten Wolfsschützer und -experten. Mein Fazit war damals: „Die Lage wird kippen. Wenn die Jäger schlau sind dann halten sie sich zurück und zeigen den „grünen“ bei Zeiten den Stinkefinger“.

Nun, die Lage ist gekippt. Der Wolf ist, genauso wie Eisbär Knut, ein Raubtier und kein Kuscheltier. Noch 2012 hat „Die Welt“ in diesem Artikel beschrieben, dass vom Wolf “nur in seltenen Fällen eine Gefahr für Schafe, Ziegen und andere Nutztiere ausgeht”. Schließlich besteht die Nahrung zu fast 97% aus Wild und nur zu einem Prozent aus Nutztieren. In weitläufigen Naturwäldern ist das sicher auch so. Inzwischen hat der Wolf gelernt, dass Schafe lecker sind und sich, anders als Wildschweine, nicht wehren.

Der Leitwolf GW717m ist wohl jedem, der sich mit Wölfen beschäftigt, ein Begriff. Plötzlich ruft selbst der NABU nach dem „bösen Jäger“. Die Probleme mit dem Wolf sollen mit der Büchse ausgeräumt werden. Dabei sind diese Probleme vermutlich „hausgemacht“. GW717m ist auf einem Truppenübungsplatz aufgewachsen. Er wurde vermutlich von Soldaten und Naturschützern gefüttert und 1000fach fotografiert. Er ist somit an Menschen gewöhnt und kann einschätzen, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht.

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) möchte die rechtlichen Weichen jetzt so stellen, dass der Abschuss von Wölfen einfacher wird. Seiner Aussage nach ist es kaum möglich einen bestimmten Wolf zu identifizieren. Lies sagt: Man muss darüber nachdenken, die Erlaubnis zum Abschuss ohne individuelle Zuordnung zu ermöglichen. “Es geht nicht darum, das ganze Rudel auf einmal zu entnehmen, sondern einzelne Tiere, um danach zu sehen, ob sich die Situation damit verbessert”. Das klingt für mich so als würde er sagen: „Liebe Jägerin, lieber Jäger, du siehst ein Stück Rotwild – schieß es tot und schau dann einmal ob es Tier, Kalb oder Hirsch war“. So ein Nonsens! Aus Mecklenburg-Vorpommern klingt es ähnlich. Dort würde man am liebsten so vorgehen: Steht ein Rudel unter Verdacht vermehrt Nutztiere zu reißen möchte man so lange Wölfe aus diesem Rudel erlegen lassen bis keine Schafe mehr sterben.

Der Leitwolf GW717m ist schlau, die Niedersächsischen Jäger sind es offenbar auch und die Natur hilft ein bisschen. Mal ist es zu nass und dann wieder zu trocken um Fährten richtig lesen zu können. Fakt ist: Seit drei Monaten ist der Abschuss genehmigt und der Wolf lebt noch. Die Wolf-Schützer, die durch Wald und Wiesen laufen um den Wolf vor den Jägern zu vertreiben vergessen bei all ihrem Eifer, dass sie gerade jetzt im Frühjahr mit ihrer Anwesenheit viel Schaden unter den Wildtieren anrichten weil sie die Aufzucht des Nachwuchses stören.

Unter einigen Jägern geht Angst um. Angst um das eigene Leben, um die Familie und das Eigentum. Es werden Hochsitze angesägt und Drohungen ausgesprochen. Die Fronten zwischen den Jägern, die helfen wollen und den Wolf-Schützern sind verhärtet. Viele Jäger wollen GW717m aber gar nicht erlegen. Sie wollen ein Zeichen setzen und aufzeigen, dass die Jagd so viel mehr ist als mit einer Waffe durch den Wald zu rennen.

Unser Minister Olaf Lies (SPD) sagte gegenüber dem NDR: “Wir brauchen eine Grundlage dafür, dass uns die Revierinhaber, die Jagdpächter, die Jäger vor Ort als Partner zur Verfügung stehen”. Sein Ministerium will deshalb prüfen, “inwieweit wir rechtliche Möglichkeiten haben, die Jäger in diese Rolle zu versetzen”. Im Klartext bedeutet das: Die (Landes-) Regierung möchte uns Jäger zum Handeln verpflichten!

Es kommt genau so wie befürchtet. Obwohl Rotkäppchen und die Großmutter noch wohl auf sind muss der Wolf weg. Als ausführendes Organ sollen die Jägerinnen und Jäger verpflichtet werden. Wir sind ehrenamtliche Naturschützer und keine Handlanger falscher Politik! Wir opfern einen wesentlichen Teil unserer Freizeit und viel Geld dafür, dass es den wildlebenden Tieren (egal ob sie jagdbar sind oder nicht) gut geht. Dabei kümmern wir uns auch um Flora und Fauna. Wir sind keine schießwütigen Genossen, die das Blut der armen Kreaturen sehen wollen.

Liebe Politiker und liebe Wolf-Schützer. Ihr habt den Wolf in Deutschland haben wollen. Jetzt wird er euch überdrüssig und ihr ruft uns zur Hilfe? Nein! Seht zu wie ihr damit klar kommt. Solange ihr uns nicht etwas positiver seht oder uns wenigstens zuhört sind nur wenige von uns bereit zur Büchse zu greifen!

Gefunden: Vermisstes Mädchen aus Vellahn in Begleitung eines 18-Jährigen Österreichers

Nachtrag vom 4. Mai: Die seit dem 30. April vermisste 14-Jährige Laura Marie B. aus Vellahn hat sich Samstagvormittag (4. Mai) selbstständig bei der Polizei in Hamburg gemeldet. Auch ihr 18-jähriger Begleiter Matthias I. konnte von der Polizei Hamburg wohlauf aufgegriffen werden. Die Vermisstenfahndungen werden daher aufgehoben. Zum Hintergrund des Verschwindens ist noch nichts bekannt, die beiden sollen dazu jetzt durch die Polizei befragt werden.

Die Polizei fahndet weiterhin nach der seit Dienstag vermissten 14-jährigen Laura Marie Bennühr aus Vellahn. Den Erkenntnissen zufolge ist das Mädchen in Begleitung des 18-jährigen Matthias Inwinkl. Bei dem aus Österreich stammenden Inwinkl handelt es sich um einen Bekannten der 14-Jährigen, der ebenfalls vermisst wird. Weiteren Erkenntnissen zufolge sind beide am späten Dienstagnachmittag mit dem Zug von Boizenburg nach Hamburg gereist. Möglicherweise sind sie von dort aus in andere öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen und in unbekannte Richtung weitergefahren. Der genaue Aufenthaltsort der beiden Vermissten ist derzeit nicht bekannt. Aus diesem Grund hat die Polizei eine bundeweite Vermisstenfahndung eingeleitet. Bekannt ist indes, dass der 18-jährige Inwinkl als psychisch instabil gilt und sich in einer psychischen Ausnahmesituation befindet.

Die 14-jährige Laura Marie Bennühr ist 165 cm groß und schlank. Sie trägt mittelblondes, schulterlanges Haar und eine Brille. Sie ist mit einer schwarzen Kapuzenjacke und schwarzen Turnschuhen der Marke Adidas bekleidet. Zudem führt sie eine schwarze Sporttasche mit sich. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe! Hinweise zum Aufenthaltsort der vermissten Laura Marie Bennühr bzw. des 18-jährigen Matthias Inwinkl nimmt die Polizei in Boizenburg (Tel. 038847/ 6060) oder die Einsatzleitstelle des Polizeipräsidiums Rostock unter dem Notruf: 110 entgegen.

Europawahl 2019: DJV veröffentlich “Wahlprüfsteine”

Die Zahl der Jägerinnen und Jäger nimmt stetig zu (in Europa gibt es inzwischen 7 Millionen) und somit steigen auch unsere Einflussmöglichkeiten. Zählt man Jäger und Sportschützen zusammen, da sich die Interessen ja teilweise überschneiden, kommt man auf stolze 12% der Wahlberechtigten. Würden wir an einem Strang ziehen könnten wir richtig etwas bewegen.

Wie vor jeder anstehenden Wahl befragt der DJV die Parteien zu jagdlichen Themen und veröffentlicht anschließend die Wahlprüfsteine.

Die Wahlprüfsteine sind eine gute Quelle der Information um sich vor Augen zu führen wie “eigene” Partei zu den Themen der Jagd steht.