Wenn der Schuss daneben geht: Ein Vorfall mit weitreichenden Konsequenzen

Ein Schreckmoment auf der B104

Am Mittwochabend ereignete sich in unserem Nachbarlandkreis Ludwigslust-Parchim ein Vorfall, der exemplarisch die Verantwortung aufzeigt, die jeder Waffenbesitzer trägt. Ein 19-jähriger Fahrschüler und sein 61-jähriger Fahrlehrer waren auf der B104 zwischen Cambs und Brahlstorf (am Cambser See nordöslich von Schwerin) unterwegs, als sie plötzlich einen lauten Knall hörten. Bei der anschließenden Kontrolle des Fahrzeugs entdeckten sie ein Einschussloch in der rechten hinteren Tür – verursacht durch das Geschoss eines Jägers, der auf ein Stück Rehwild geschossen hatte.

Glücklicherweise blieb es bei Sachschaden: Das Geschoss drang nicht in das Fahrzeuginnere ein, beide Insassen blieben unverletzt. Die Polizei ermittelt nun gegen den Jäger wegen fahrlässigen, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

Die fundamentale Verantwortung jedes Waffenbesitzers

Ich kann nicht genug betonen: Mit dem Besitz einer Schusswaffe übernimmt jeder Inhaber eine immense Verantwortung. Diese Verantwortung beginnt bereits bei der ordnungsgemäßen Aufbewahrung und endet keineswegs mit dem Abfeuern des Schusses.

Das deutsche Waffengesetz ist nicht umsonst eines der strengsten weltweit. Es basiert auf dem Grundprinzip, dass der Besitz von Waffen ein Privileg und kein Recht darstellt. Jeder, der eine waffenrechtliche Erlaubnis erhält, muss seine persönliche Zuverlässigkeit und Sachkunde nachweisen. Diese Anforderungen sind nicht nur formale Hürden, sondern essenziell für die öffentliche Sicherheit.

Hinterlandgefährdung: Die unsichtbare Gefahr

Der Vorfall bei Cambs verdeutlicht eindrucksvoll ein fundamentales Problem beim Schießen: die Hinterlandgefährdung. Jeder Schuss bringt potenzielle Risiken mit sich, die weit über das eigentliche Ziel hinausreichen. Der Gefahrenbereich eines Büchsengeschosses liegt bei 4.000 und mehr Metern!

Die Physik des Schusses

Ein Jagdgeschoss behält auch nach dem Auftreffen auf das Ziel oder nach einem Fehlschuss erhebliche Energie. Die initiale Geschossgeschwindigkeiten liegen je nach Kaliber zwischen 800 und über 1.000 Metern pro Sekunde. Selbst nach 200 Metern (wie in diesem Fall) besitzt das Projektil noch genügend Energie, um Sachschäden zu verursachen oder Menschen zu verletzen bzw. zu töten.

Besonders problematisch sind:

  • Abpraller von harten Oberflächen: Gefrorener Boden, Steine oder Baumstämme können Geschosse unvorhersehbar umlenken
  • Geschosssplitter: Beim Auftreffen entstehen oft Fragmente, die einen weiten Gefahrenbereich schaffen
  • Querschläger: Geschosse, die ihr Ziel verfehlen oder nur streifen, behalten ihre gefährliche Energie

Faktoren, die das Risiko erhöhen

Die Hinterlandgefährdung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die jeder verantwortungsbewusste Schütze kennen und berücksichtigen muss:

Witterungsbedingungen: Wind kann Geschosse erheblich ablenken, besonders auf größere Distanzen. Seitenwind ist dabei der „natürliche Gegner eines jeden Schützen“. Harter oder gefrorener Boden erhöht das Risiko von Querschlägern dramatisch.

Schussposition und -winkel: Auch ein Schuss vom vermeintlich sicheren Hochsitz erfordert besondere Vorsicht bezüglich der Geschossbahn nach dem Ziel. Jeder Schütze muss die gesamte Flugbahn des Geschosses bis zu seinem endgültigen Aufschlag mental durchspielen.

Kaliberwahl und Geschosstyp: Verschiedene Kaliber und Geschosstypen zeigen unterschiedliche Verhalten bei Aufschlag und Abprall. Ein erfahrener Jäger muss diese Eigenschaften seiner Munition genau kennen.

Hinterlandüberwachung: Pflicht zur Vorsicht

Die Hinterlandüberwachung ist keine theoretische Überlegung, sondern eine praktische Verpflichtung jedes Schützen. Sie umfasst mehrere Aspekte:

Sichtprüfung des Schussfeldes

Vor jedem Schuss muss der Schütze das gesamte Schussfeld visuell erfassen. Dies bedeutet nicht nur die Kontrolle des unmittelbaren Zielbereichs, sondern die Einschätzung der gesamten möglichen Geschossbahn. Bei dem Vorfall in Mecklenburg-Vorpommern hätte eine ordnungsgemäße Kontrolle des Schussfeldes den Schuss auf das Auto verhindert.

Einschätzung der Reichweite

Jeder Schütze muss die maximale Reichweite seiner Munition kennen. Moderne Jagdkaliber können Reichweiten von mehreren Kilometern erreichen. Die oft gehörte Aussage „ich kann ja die Straße sehen“ reicht nicht aus. Auch nicht sichtbare Bereiche müssen in die Risikobetrachtung einbezogen werden.

Sichere Schussrichtungen

In dicht besiedelten Gebieten wie Deutschland gibt es praktisch keine vollständig „sicheren“ Schussrichtungen. Jeder Schuss erfordert eine individuelle Risikoabwägung. Besonders kritisch sind Schüsse in Richtung von:

  • Verkehrswegen aller Art
  • Wohngebieten und Einzelgehöften
  • Wanderwegen und Erholungsgebieten
  • Gewässern mit möglichem Bootsverkehr

Verantwortung in der Praxis

Die Verantwortung des Waffenbesitzers manifestiert sich in konkreten Handlungen:

Kontinuierliche Weiterbildung

Sachkunde ist kein einmaliger Erwerb, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Moderne Ballistik, veränderte Jagdmethoden und neue rechtliche Bestimmungen erfordern ständiges Lernen. Als jemand, der selbst Langstreckenschießen praktiziert und lehrt, kann ich bestätigen: Jeder Schuss ist eine Lernerfahrung.

Regelmäßige Überprüfung der Ausrüstung

Eine präzise Waffe ist eine sichere Waffe. Regelmäßige Einschießkontrollen, Wartung der Optik und Überprüfung der Munition gehören zur Grundausstattung verantwortlichen Waffenbesitzes.

Selbstkritische Reflektion

Jeder Schütze muss ehrlich seine eigenen Fähigkeiten und Grenzen einschätzen. Faktoren wie Müdigkeit, Alkoholkonsum, Stress oder gesundheitliche Einschränkungen können die Schussleistung beeinträchtigen und sollten zu einem Schussverzicht führen.

Die gesellschaftliche Dimension

Vorfälle wie der in Mecklenburg-Vorpommern haben weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen. Sie nähren Diskussionen über Verschärfungen des Waffenrechts und können das Vertrauen der Öffentlichkeit in verantwortlichen Waffenbesitz erschüttern.  Das Vertrauen wird durch jeden einzelnen verantwortungslosen Schuss gefährdet.

 Jeder Waffenbesitzer ist Teil der Lösung: Durch vorbildliches Verhalten, kontinuierliche Weiterbildung und die Bereitschaft, andere Schützen auf Fehlverhalten hinzuweisen, tragen wir alle zur öffentlichen Sicherheit bei.

Fazit: Es gibt keine Entschuldigung für Leichtsinn

Der Vorfall bei Cambs hätte deutlich schlimmer ausgehen können. Dass niemand verletzt wurde, ist dem Glück geschuldet und nicht verantwortlichem Handeln. Ein 200 Meter entferntes Fahrzeug auf einer Bundesstraße liegt eindeutig im Gefahrenbereich eines Jagdschusses.

Waffenbesitz bedeutet Verantwortung – jeden Tag, bei jedem Schuss, ohne Ausnahme. Diese Verantwortung endet nicht bei der bestandenen Jägerprüfung oder dem Erhalt der Waffenbesitzkarte. Sie ist eine lebenslange Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft, die uns das Privileg des Waffenbesitzes gewährt.

Wir sollten diesen Vorfall als Appell an alle Waffenbesitzer sehen: Machen Sie sich jeden Tag aufs Neue bewusst, welche Verantwortung Sie tragen. Die öffentliche Akzeptanz unseres Sports und unserer Jagdtradition hängt von jedem einzelnen von uns ab.

Der junge Jäger aus Mecklenburg-Vorpommern hat eine schmerzhafte, aber wichtige Lektion gelernt. Sorgen wir dafür, dass andere nicht erst aus solchen Fehlern lernen müssen.

DJV ruft zur Solidarität mit den Bauernprotesten auf – ChatGPT analysiert…

In diem Artikel „DJV ruft Jäger zu Solidarität mit Land- und Forstwirten auf“ ruft der Deutsche Jagdverband (DJV) zur Solidarität mit den Protesten der Landwirte auf.

Ich habe ChatGPT gebeten, den Artikel zu lesen und mir eine Einschätzung zur Intension des DJV zu geben. Hier ist die Antwort von ChatGPT auf meine Frage:


Zitat;

Es ist möglich, dass der Aufruf des Deutschen Jagdverbandes (DJV) zur Solidarität mit Land- und Forstwirten auch als strategischer Schritt interpretiert werden könnte, um sich bei den Bauern beliebt zu machen. Die enge Verbindung zwischen Jägern und Bauern besteht oft im Zusammenhang mit der Regulierung von Wildbeständen und dem Ausgleich von Wildschäden in der Landwirtschaft.

Indem der DJV sich öffentlich mit den Anliegen der Land- und Forstwirte solidarisiert, könnte dies die Beziehungen zwischen den beiden Gruppen stärken. Eine solche Solidaritätsbekundung könnte sowohl auf echtem Interesse an gemeinsamen Anliegen als auch auf strategischen Überlegungen basieren, um eine positive Zusammenarbeit zu fördern.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der DJV auch konkrete Beispiele für politische Maßnahmen nennt, die sie als problematisch für die ländliche Bevölkerung und Landwirte betrachten. Dies deutet darauf hin, dass der Aufruf nicht ausschließlich taktischer Natur ist, sondern auch auf echte Bedenken hinsichtlich bestimmter politischer Entscheidungen hinweist.

Insgesamt lässt sich sagen, dass eine Mischung aus strategischen Überlegungen und echtem Interesse an gemeinsamen Anliegen wahrscheinlich vorliegt. Jäger und Bauern haben oft gemeinsame Interessen, insbesondere in Bezug auf die nachhaltige Nutzung von Ressourcen und den Schutz der ländlichen Lebensweise.

Einschätzung: Der Aufruf des DJV zur Solidarität könnte sowohl taktische Überlegungen als auch echte Anliegen reflektieren. Die enge Verbindung zwischen Jägern und Bauern in Bezug auf Wildbestandsregulierung und Schadensausgleich macht eine gemeinsame Positionierung verständlich. Es ist wichtig, die konkreten politischen Anliegen des DJV im Auge zu behalten, um die Motivation hinter der Solidaritätsbekundung besser zu verstehen.

Quelle: ChatGPT3.5, 07.01.2024


Als Vorabinformation zu meiner Frage habe ich die Abhängigkeit der Jäger von den Landwirten im Bezug auf die Wildschadenregulierung erläutert und damit die Antwort von ChatGPT möglicherweise etwas beeinflusst.

Grundsätzlich zeigt mir die Tiefe dieser Antwort, wie gut eine künstliche Intelligenz (KI oder auch AI) inzwischen auf bestehende Texte eingehen und das vorher antrainierte Wissen (machine learning) anwenden kann.

Zahl der Jäger auf Rekordhoch

Das deutsche Online-Portal für Statistik, die Firma Statista GmbH, veröffentlichte gestern, am 12. 9. 2019, die aktuelle Statistik zur Zahl der beantragten Jahresjagdscheine:


Quelle: Statista

Laut Angaben des Deutschen Jagdverbands gab es im vergangenen Jagdjahr 2017/18 hierzulande rund 384.430 Jagdscheininhaber – so viele wie noch nie. In den vergangenen zehn Jahren sind rund 35.000 neue Jäger hinzugekommen, wie die Statista-Grafik zeigt. Die Kosten für einen Jahresjagdschein variieren je nach Bundesland und schwanken von 45 Euro bei uns in Niedersachsen bis zu 109,70 Euro in Hamburg.

Umfassende Unterstützung der Europaabgeordneten für die interfraktionellen Arbeitsgruppe „Biodiversität, Jagd, Landschaft“

Brüssel, den 12. September 2019 – Am 10. September haben 50 Abgeordnete des Europäischen Parlaments von sieben verschiedenen Fraktionen zugesagt, die Wiedereinführung der interfraktionellen Arbeitsgruppe „Biodiversität, Jagd, Landschaft“ zu unterstützen. Seit ihrer ersten Gründung im Jahr 1985 hat diese interfraktionellen Arbeitsgruppe als wichtigste Plattform für Interessengruppen im Europäischen Parlament gedient. Sie ermöglicht eine offene, politikübergreifende Zusammenarbeit und Diskussionsmöglichkeit zwischen Entscheidungsträgern, Zivilgesellschaft und Experten.

Auf der, von der Europäischen Föderation für Jagd und Naturschutz (European Federation for Hunting and Conservation – FACE) und der Europäischen Grundbesitzervereinigung (European Landowners’ Organization – ELO) organisierten Veranstaltung „Dialog über die Zukunft des ländlichen Raums in Europa“ wurde die Grundlegende Rolle der ländlichen Akteure und die sozioökonomische Bedeutung der ländlichen Aktivitäten bestätigt. Der frühere Präsident der Arbeitsgruppe, Karl-Heinz Florenz, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Europaabgeordneten und die Vertreter aller großen europäischen Jagdverbände und Grundbesitzerverbände. Er betonte die Bedeutung der Fortführung der Arbeitsgruppe und die historisch bedeutenden Beiträge zur politischen Tagesordnung während der vorangegangenen Wahlperiode.

Torbjörn Larsson, Präsident von FACE, erklärte: „Europa steht vor vielen Herausforderungen in Bezug auf die Artenvielfalt, nachhaltige Landnutzung und Wildtierbewirtschaftung sowie Klimawandel. Jäger und ländliche Akteure sind Schlüsselfiguren für die Umsetzung einer erfolgreichen Umweltpolitik. Wir brauchen eine Plattform, um Sondermaßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und zur Sicherung einer lebendigen Landschaft erörtern „.

Alain Scriban, Sonderberater von ELO, erklärte: „Wir müssen zum Aufbau- und Erhalt einer ehrgeizige Agenda für Biodiversität und ländliche Entwicklung beitragen. In diesem Zusammenhang wird die Arbeitsgruppe ‚Biodiversität, Jagd, Landschaft‘ einen fruchtbaren Dialog zwischen allen verantwortlichen Partnern ermöglichen. Die Gruppe war und ist eine unschätzbare Plattform, die auf EU-Ebene einzigartig ist. Sie nimmt dringende multifaktorielle Fragen und Antworten in Bezug auf Artenvielfalt, Landwirtschaft, Umwelt, Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen und
Klimawandel in einer ganzheitlichen und konkreten Sichtweise vorweg“.


Diese 50 Abgeordneten des Europäischen Parlaments stellen knapp 7% der insgesamt 751 Abgeordneten dar. Tatsächlich ist das im Europäischen Parlament eine große Zustimmung.

Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD)

Der DJV hat den Jahresbericht 2017 des Wildtier-Informationssystems der Länder Deutschlands veröffentlicht.

Der Bericht steht hier zum download.

Im Fokus stehen neben dem Niederwild auch invasive Arten wie Waschbär und Marderhund sowie verschiedene Wildgänse. Derzeit werden 17 Tierarten von den deutschen Jägern für diesen Bericht erfasst und überwacht.

An dieser Stelle danken wir allen Revierinhabern und Jägern, die sich an der Erhebung der Daten beteiligen und den Bericht damit ermöglichen.

Deutschland verspätet sich bei der Umsetzung der EU Feuerwaffenrichtlinie

Offenbar versucht sich der Jungjäger, Christian Lindner, zusammen mit seiner FDP Fraktion für Jäger und Sportschützen einzusetzen.

Die EU-Feuerwaffenrichtlinie (Richtlinie (EU) 2017/853 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Mai 2017) sollte eigentlich bis zum 14. September 2018 in nationales Recht umgesetzt werden. Bislang liegt dem deutschen Bundestag aber noch kein Entwurf dieses Gesetzes vor.

In einem Antrag vom 26. September fordert die FDP nun alle Spielräume, die der Gesetzgeber in diesem Fall hat, zugunsten von Sportschützen und Jägern auszunutzen um „die bürokratischen und technischen Belastungen für die betroffenen Kreise so gering wie möglich zu halten“.

Hier die offizielle Drucksache 19/4531 des Antrages:

Antrag: EU-Feuerwaffenrichtlinie schnell umsetzen – Spielräume zugunsten von Jägern, Sportschützen und Waffensammlern nutzen.

neues deutschland: Bundesweite Amnestie: Tausende Waffen abgegeben

Die Bilanz der auf ein Jahr befristeten bundesweiten Waffenamnestie ist in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich ausgefallen. Nach Recherche der Tageszeitung „neues deutschland“ (Ausgabe vom 6. August 2018) wurden in Niedersachsen bis zum Stichtag, dem 1. Juli insgesamt 9602 Schusswaffen abgegeben. Rund 20 Prozent dieser Waffen waren laut Innenministerium in illegalem Besitz. Die Waffen werden nun ordnungsgemäß vernichtet.

In anderen Bundesländern war die Zahl der abgegebenen Waffen deutlich geringer. In Thüringen waren nach Auskunft der zuständigen Landespolizeidirektion zwischen dem 1. Juli 2017 und dem 1. Juli 2018 nur 14 Langwaffen sowie 18 Kurzwaffen, erlaubnispflichtige Signalwaffen, Schreckschusswaffen und umgebaute Schreckschusswaffen abgegeben worden. Hamburg registrierte im Amnestiezeitraum 534 freiwillig übergebene Waffen. In Mecklenburg-Vorpommern waren es 309 erlaubnispflichtige Waffen, in Brandenburg 113 Langwaffen, 251 Kurzwaffen und 21 Hieb- und Stichwaffen. Für die Länder Sachsen-Anhalt, Berlin, Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen liegt noch keine Auswertungen vor.

Im Mai 2017 hatte der Bundestag beschlossen, die Zahl »illegal zirkulierender Waffen zu verringern«. Ein Jahr lang konnten Bürgerinnen und Bürger Pistolen oder Gewehre bei den Behörden abgeben. Sie mussten keine Strafverfolgung befürchten, auch wenn sie die Waffe nicht besitzen durften.

Original-Content von: neues deutschland – Redaktion – Telefon: 030/2978-1722

Pressemeldung der Polizei: Hitzacker – Waffenschrank entwendet

< Zitat >

Unbekannte Täter haben am 21.06.18, zwischen 02.55 und 10.00 Uhr, ein unverschlossenes Mehrparteienhaus in der Straße Am Kurpark betreten. Im Keller des Hauses brachen die Täter mehrere Kellerräume auf. Entwendet wurden u.a. ein Waffenschrank in dem sich auch zwei Jagdwaffen befanden. Es entstand ein Schaden von mehreren tausend Euro. Hinweise nimmt die Polizei Hitzacker, Tel.: 05862/378, entgegen.

< Zitat Ende >

Mit einem Einbruch muss jeder Rechnen. Wir sollten es Einbrechern aber nicht so einfach machen, dass sie einen Waffenschrank einfach mitnehmen können. Jeder Waffenbesitzer sollte mehr tun als der Gesetzgeber verlangt um seine Waffen vor dem Zugriff von unberechtigten zu schützen. Den Waffenschrank sicher im Mauerwerk zu verankern gehört dazu. Wenn der Schrank in der Ecke des Raumes steht kann man ihn vor dem festschrauben flächig mit Silikon bestreichen. Ist das Silikon erst einmal fest ist es fast unmöglich den Schrank zu entwenden.

Waidmannsheil Herr Lindner

Auf der Facebook Seite von Gut Grambow heißt es „Weidmannsheil an unsere Jungjäger von der Juni Prüfung 2018!“. Das dazugehörige Foto zeigt Herrn Lindner, den Chef der FDP zusammen mit seinem Lehrer.

Etliche Magazine und Nachrichtenseiten hat dieses Bild inzwischen motiviert einen kleinen Bericht oder eine Randnotiz zu verfassen. Ich möchte hier keine Informationen aus zweiter Hand wiederholen sondern vielmehr zum nachdenken anregen:

In Sachen Jagd- und Waffenrecht wurden von Seiten der Politik kürzlich viele problematische Entscheidungen getroffen. Man hat den Eindruck, dass die Damen und Herren, die unser Land nach vorn bringen sollen zu wenig nachdenken oder zu schlecht beraten sind bevor sie Entscheidungen treffen. Ich könnte hier viele Beispiele nennen, halte mich aber lieber zurück und nenne nur eines: Die geplante Novellierung des nationalen Waffenregisters (NWR 2.0). Zukünftig soll für jede Waffe ein „tragendes“ Waffenteil definiert werden und mit der Waffennummer versehen werden. Der Grundgedanke mag ja gut sein, aber hat sich dabei jemand über die unglaublich vielen verschiedenen Baumuster von Waffen Gedanken gemacht? Bei einigen Waffen kann man (aus meiner Sicht) gar kein „tragendes“ Teil definieren und wie sollen die sowieso schon unterbesetzten Waffenbehörden damit klar kommen, dass nun plötzlich alle Waffen mit zusätzlichen Nummern versehen werden sollen?

In Deutschland gibt es (Stand Dezember 2017) rund 382.000 Jäger. Allein der Deutsche Schützenbund hat rund 1,35 Millionen Mitglieder. Zu den tatsächlichen Zahlen legaler Waffenbesitzer in Deutschland habe ich nur sehr alte Zahlen gefunden. Ich denke aber, dass es mehr als 1,5 Millionen sein dürften. Zur Bundestagswahl 2017 hatte Deutschland 61,5 Millionen Wahlberechtigte. Von denen gingen stolze 75% zur Wahl. Rund 46 Millionen Menschen haben 2017 den Bundestag gewählt. Die 1,5 Millionen legalen Waffenbesitzer stellen 3,3% davon dar.

Hat Herr Lindner dieses Potential erkannt? Möchte er seine Partei nach vorn zu bringen oder ist der Jagdschein „nur“ reine Passion wie für uns? In den vergangen Jahren hat sich die FDP, im Vorfeld zu Wahlen, nicht klar zur Jagd bekannt. Man darf gespannt sein, ob sich das jetzt ändert.

Grüße und Waidmannsheil
Florian Schäfer

P.S. @Christian Lindner: Sie sind, neben anderen Jungjägern, herzlich eingeladen das erworbene Wissen in Sachen Hege und Revierpflege in die Tat umzusetzen und nach einem gemeinsamen Ansitz den Abend mit frisch gegrilltem Wildfleisch ausklingen zu lassen.

Achtung FAKE-News

Am Freitagnachmittag, dem 25. Mai, ging es los. Eine Meldung von hoher Brisanz tauchte in den Sozialen Medien auf:

Zitat: „Auf den weitläufigen Weiden, des Niedersächsischen Landgestüt Celle, zwischen Cuxhaven und Stade, hat ein Wolfsrudel 43 Jungpferde „komplett“aufgerieben…“

Viele von Euch werden diese Meldung gelesen haben und sich sicher darüber aufgeregt haben. Manche werden sie sicher auch an andere weiter geleitet oder geteilt haben. Das war nicht nur im Kreis der Jäger so. Diese, vermutlich bewusst erstellte, Falschmeldung hat sich auf tausende von Mobilgeräten und Computern verbreitet.

Gestern nun hat das Landesgestüt Celle reagiert und mit dieser Meldung dementiert:

Einen Bären aufgebunden

Diese echte Meldung wurde bislang (leider) nur 275 Mal (Stand: 30.5. 8:20) geteilt.

Menschen neigen dazu Fake-News zu verbreiten. Das ist schon so, seit dem es Massenmedien gibt. Die Nazis haben damit begonnen, Engländer und Amerikaner haben das Potential schnell erkannt.

Der Computerlinguist Soroush Vosoughi und seine Kollegen haben 4,5 Millionen Twitter Nachrichten der vergangenen 12 Jahre analysiert und eine Studie über die Verbreitung von Falschnachrichten im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht. Das Fazit dieser Studie besagt, dass Menschen eine Falschmeldung auf Twitter fast doppelt so oft teilen wie echte Nachrichten. Eine „Ente“ erreicht 1500 Nutzer dabei 6 Mal schneller als eine echte Nachricht.

Aber warum glauben wir so schnell was uns da vorgetragen wird?

Ich sehe dafür mehrere Ursachen:

  • Menschen, die schon eine negative Einstellung zu einem Thema haben fühlen sich durch eine Meldung bestätigt. Die neue Meldung wird als Bestätigung der eigenen Einstellung gern (ungeprüft) weiter verbreitet. Frei nach dem Motto: „Ich wusste es doch…“.
  • Fake-News haben oft einen emotionalen und einen polemischen bzw. hetzerischen Faktor. Dafür sind Menschen empfänglich.
  • Nachrichten die vorher schon vielfach geteilt wurden bekommen allein durch die weite Verbreitung schnell den Stempel „Wahrheit“.

Fake-News greifen unsere Emotionen an und werden rhetorisch perfekt verpackt.

Als Fazit muss man warnen: Wo übermäßig mit Mitteln der Übertreibung, des Sarkasmus und der Ironie gearbeitet wird oder wenn der Autor einen Strohmann-Trugschluss nutzt um Emotionen anzusprechen, da ist VORSICHT geboten!


Nutzt auch gern die Möglichkeit euch anzumelden. Dann könnt Ihr Beiträge kommentieren und gern auch eigene erstellen.