Zoonosen und deren Pandemiepotenzial

Zoonosen sind von Bakterien, Parasiten, Pilzen, Prionen oder Viren verursachte Infektionskrankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Der Begriff Zoonose kommt aus dem Griechischen. Er leitet sich von den Wörtern zoon (Lebewesen) und nosos (Krankheit) ab. Innerhalb dieses Oberbegriffs ist – je nach der Richtung der Übertragung – zwischen folgenden Unterbegriffen zu differenzieren: Bei Zooanthroponosen werden Erreger überwiegend vom Tier auf den Menschen übertragen, während Anthropozoonosen dadurch gekennzeichnet sind, dass die Übertragung überwiegend vom Menschen auf Tiere stattfindet. Bei Amphixenosen hingegen erfolgt die Übertragung wechselseitig.

Zoonosen können auf unterschiedliche Weise übertragen werden, so etwa durch Schmierinfektionen, Bissverletzungen, sowie über tierische Nahrungsmittel (z. B. Fleisch, Milch, Eier) und Mücken oder Zecken. Letztere fungieren als sogenannte Vektoren als Überträger eines Krankheitserregers von einem Organismus auf einen anderen.

Im Grunde sind fast alle neuen Erkrankungen der letzten Jahre, aber auch viele aktuelle Infektionskrankheiten Zoonosen. Einem 2020 erschienenen Bericht des Weltbiodiversitätsrats (Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services – IPBES) zufolge trifft dies auf die Mehrheit (70 Prozent) aller neu auftretenden Krankheiten sowie auf fast alle bekannten Pandemien zu. Auch bei der durch das Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelösten Krankheit COVID-19 handelt es sich um eine Zoonose. Forscherinnen und Forscher gehen bislang davon aus, dass die
Übertragung von einem Wildtier (vermutlich einer Fledermausart) – ggf. mit einem weiteren Zwischenwirt in der Infektionskette – erfolgt ist.

Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages hat diese Begriffsdefinitionen, einen historischen Überblich und eine Einschätzung des Pandemiepotenzial von Zoonosen in diesem Dokument sehr gut verständlich erläutert.

Tularämie in Norddeutschland

Hier eine amtliche Mitteilung des Landkreises Lüneburg:


Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

da heute wieder eine Tularämiemeldung aus Niedersachsen rein kam, habe ich die Tularämiemeldungen der letzten 365 Tage für die norddeutschen Bundesländer abgefragt. Es waren insgesamt 8. Deren Lokalisierung ist dem anhängenden Screenshot zu entnehmen. Danach ist zumindest auch die südliche Lüneburger Heide betroffen. Eine entsprechende Vorsicht im Umgang mit Feldhasen ist aufgrund des hohen zoonotischen Potentials anzuraten. Feldhasen, Wildkaninchen oder andere Nager mit Veränderungen sollten unbedingt dem Veterinäramt zur (kostenfreien) Untersuchung übergeben werden.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Volksdorf
Amtstierarzt


Auf dieser Karte (Stand 13. Januar 2020) sind die aktuellen Tularämie-Fälle verzeichnet:

Was sind eigentlich Trophäen? Sinnloser Schmuck oder wichtiger Indikator?

Was sind Trophäen?

Typische Jagdtrophäen sind Geweihe, Hörner, Haare und Zähne von Säugetieren. Beispiele sind die Waffen (das Gewaff) des Keilers oder die Grandeln des Rothirsches. Auch Krallen und Felle gehören zu den Jagdtrophäen. Beim Flugwild werden Federn als Trophäen getragen. Z.B. die Schwanzfedern des Fasans.

Hegeschau

Auf der jährlichen Hegeschau der Hegeringe, die zum Ende des Jagdjahres (im März) stattfindet, werden die Trophäen des vergangenen Jahres ausgestellt. Der Jäger hat die Pflicht alle Trophäenträger (Geweih- und Hornträger) vorzulegen. Die Trophäen werden nach Altersklassen, Ausbildung und Geschlecht bewertet und mit den amtlichen Abschussplänen verglichen.

Trophäen sind wichtig und interessant

Trophäen sind ein wichtiger Indikator über die Situation des Wildes und zwar sowohl über die erfolgten Abschüsse als auch über das im Jagdgebiet vorkommende Wild. Art und Stärke der Trophäen geben direkte Auskunft über Gesundheitszustand, Erbinformation und z.B. Äsung des Wildes.

Lebendbeschau

Schon beim lebenden Stück Wild beurteilt der Jäger anhand des Bewegungsmusters, des Habitus und der Trophäe den Gesundheitszustand des Wildes und selektiert so für den Abschuss. Die Erhaltung eines gesunden Wildbestandes ist gesetzliche und ethische Pflicht des Jägers. Durch die Erlegung schwacher oder gar kranker Tiere verhindert der Jäger aktiv und entscheidend die Ausbreitung von Krankheiten bei Tier und Mensch. Krankheiten wie z.B. Tollwut, Tularämie, Tuberkulose können vom Tier auf den Menschen übertragen werden.

Trophäensammlung

Über Jahre gesammelte und dokumentierte Trophäen geben einen guten Überblick über die Gesundheit und Entwicklung des Wildes und der Natur im Wirkungsbereich des Jägers.

Rätselhafte Hundekrankheit – erster Fall in Schleswig-Holstein

Bad Oldesloe – Bei einem verstorbenen Hund aus Bad Oldesloe wurden nach einem Bericht der „Lübecker Nachrichten“ unter anderem das Bakterium Providencia alcalifaciens gefunden. Diese Bakterien haben mutmaßlich auch die Erkrankung vieler Hunde in Norwegen ausgelöst. In Skandinavien leiden vermutlich mindestens 200 Tiere unter einer mysteriösen Krankheit. Mehr als 25 Hunde sind nach aktuellen Angaben bereits an der Infektion verstorben.

Im Heidekreis wurden Antikörper der Aujeszky’schen Krankheit bei einem Wildschwein gefunden.

Die Krankheit Morbus Aujeszky wurde 1902 in Ungarn erstmalig von Tierarzt Aladar Aujeszky beschrieben und ist weltweit verbreitet. Der Erreger der Aujeszky’schen Krankheit (AK) ist das Suid Herpesvirus 1 (SHV-1), syn. Pseudorabies-Virus aus der Unterfamilie Alphaherpesvirinae, Gattung Varicellovirus.

Typisch für Herpesviren ist es, dass sie nach der Infektion lebenslang im Körper persistieren (also verbleiben). Das betroffene Tier bleibt damit lebenslang Träger des Virus und bildet Antikörper, die nachgewiesen werden können.

Erkrankte (Wild-) Schweine haben Fieber, Störungen des zentralen Nervensystems (Zittern, Lähmungen, Stimmlosigkeit) und Lungenentzündung. Bei tragenden Sauen sind häufig Fehlgeburten zu beobachten. Auch wenn die AK oft tödlich endet überleben doch immer wieder einige Tiere und tragen das Virus dann weiter.

Dramatisch verläuft die Krankheit, wenn sich Hunde oder Katzen infizieren. Infektionsquelle für diese Tiere ist das Fleisch infizierter Schweine. Der Jagdhund kann sich zum Beispiel am Aufbruch eines infizierten Wildschweines oder dessen Schweißes anstecken. Die Symptome ähneln der Tollwut, weshalb die Krankheit auch als Pseudowut bezeichnet wird. Die Tiere zeigen starke Unruhe und kratzen sich blutig, haben aber, im Gegensatz zur Tollwut Durst. Der Tod tritt in ein bis drei Tage nach der Infektion ein.

Die Aujeszkysche Krankheit ist bei Hausschweinen und Rindern nach der Verordnung über Anzeigepflichtige Tierseuchen vom 12.06.2013 anzeigepflichtig. Bei Wildschweinen besteht keine Anzeigepflicht. In Deutschland gibt es ein Monitoring für bestimmte Krankheiten, das auf die Richtlinie des Europäischen Rates vom 26. Juni 1964 zur Regelung viehseuchenrechtlicher Fragen beim innergemeinschaftlichen Handelsverkehr mit Rindern und Schweinen (64/432/EWG) beruht. Dieses Monitoring wurde auch auf Wildschweine ausgeweitet. Im Zuge des Wildschwein-Monitorings werden Wildschweine auf ASP, KSP, Brucellose und Aujeszky untersucht. In Niedersachsen werden 59 Wildschweine je 1.000 km² Waldfläche untersucht. Zuständig ist das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES).

Hausschweine sind in Deutschland seit 2003 frei von der Aujeszkyschen Krankheit. Ende 2011 wurde die AK erstmalig in Niedersachsen bei Wildschweinen aus dem Oderwald und Umgebung (den Kreisen Salzgitter, Goslar und Wolfenbüttel) festgestellt. Das Veterinärinstitut des LAVES in Hannover hat am 11. Januar 2019 nun erstmals bei einem Wildschwein aus dem Heidekreis Antikörper amtlich nachgewiesen. Alle Schweinehalterinnen und -halter sind aufgefordert, die bekannten Biosicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten. Jägern wird dringend empfohlen, keinen Aufbruch von Wildschweinen an Hunde zu verfüttern.

Das LAVES hat ein Informationsblatt für Jäger herausgegeben.

ASP und Wolf die Topthemen vereinigt?

Am vergangenen Freitag wurde auf der Website der „European Wilderness Society“ ein interessanter Artikel veröffentlicht der meiner Meinung nach Erwähnung verdient. Der Artikel „Wolfpacks Manage Disease Outbreaks“ also „Wolfsrudel steuern Krankheitsausbrüche“ geht dabei auf Daten aus der Slowakei ein, die belegen sollen dass der Wolf die Ausbreitung der klassischen Schweinepest eindämmen oder sogar stoppen kann.

Hier zunächst eine kurze Zusammenfassung und Übersetzung des Artikels:

Wölfe sind als faule Jäger bekannt. Daher wählen sie immer die einfachste Beute aus, d.h. junge, kranke oder alte Tiere. Diese Präferenz für die leichte Beute beeinflusst die Populationsdynamik und Altersstruktur des Wildes. Insbesondere beim Ausbruch von Krankheiten spielt der Wolf eine entscheidende Rolle, um die Anzahl der befallenen Tiere in Schach zu halten. Daten aus der Slowakei unterstreichen die wichtige Position des Wolfes als „Arzt der Wildnis“.

Der Artikel geht davon aus, dass die natürliche Auslese die ASP in Schach halten kann. Fakt ist, dass die ASP durch Körperflüssigkeiten der erkrankten Tiere weiter getragen wird und dass der Mensch mit kontaminierten Fahrzeugen, Kleidung sowie mit Jagd- und landwirtschaftlichen Geräten Hauptüberträger ist.

Wildschweine gehören zu den Haupt-Nahrungsquellen der Wölfe und ein geschwächtes Tier ist einfacher und risikoloser zu erlegen als ein gesundes und wehrhaftes Tier. Anhand von Grafiken werden Studien zur klassischen Schweinepest aus den 1990er und 2000er Jahren dargestellt aus denen hervorgeht, dass es in Wolfsgebieten 13 Mal weniger befallene Wildschweine gab (7% in Wolfsgebieten und 93% in den übrigen Gebieten).

Soweit zum Artikel.

Zwei Fragen müssen wir (Jäger) uns stellen:

  1. Sind die Erkenntnisse aus der Slowakei auf die ASP übertragbar?
  2. Hat der Wolf wirklich nur negative Presse verdient?

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nennt auf seiner Internetseite eine Inkubationszeit von 2 bis 15 (typischerweise 4) Tagen für die ASP. Danach bricht die Krankheit aus und verläuft in 7 bis 10 Tagen fast immer tödlich. Die Symptome sind zunächst hohes Fieber und Abgeschlagenheit gefolgt von Husten, Atemnot, blutigem Durchfall, Erbrechen etc. Die Inkubationszeit und der Verlauf sind bei der ASP also eher etwas kürzer als bei der klassischen Schweinepest. Müde und abgeschlagen, also eine leichte Beute, sind die Tiere aber in beiden Fällen. Da nur Schweine infiziert werden können und diese sich frühzeitig absondern könnte es also durchaus sein, dass die selektive Jagd des Wolfes sich positiv auf die Ausbreitung der ASP auswirkt.

Man darf auf jeden Fall gespannt sein und ich hoffe, dass es objektive, wissenschaftliche Studien zu diesem Thema geben wird, wenn die ASP erst einmal großflächig ausgebrochen ist.

Bis dahin sollten wir (Jäger) uns vielleicht etwas zurückhalten und Propaganda und Polemik in unseren Diskussionen nicht die Oberhand gewinnen lassen. Damit disqualifiziert man sich schnell. Nicht alles was man hört ist zwangsläufig immer wahr und sollte, ohne es zu hinterfragen, weitergetragen werden. Auch dann nicht, wenn es genau das ist was man gerne hören möchte.

Die Ausbreitung der ASP von Schwein zu Schwein hat nur bei zu hoher Wilddichte eine Chance. Eine zu hohe Wilddichte ist immer schädlich. Das gilt auch für den Wolf. Der reguliert seine Wilddichte allerdings selbst erheblich besser als wir die Wilddichte bei den Wildschweinen.

Für die ruhigen Tage der Weihnachtszeit noch etwas zum Nachdenken: Angenommen der Wolf wird als jagdbares Wild in das BJagdG aufgenommen. Wird das dann so formuliert, dass wir Jäger auch für den Wildschaden aufkommen müssen, den der Wolf verursacht?

ASP: Erkennung, Verbreitung und eventuelle Impfung?

Erkennung

Das Friedrich Löffler Institut (FLI) hat anhand von Fotos aus Lettland einen Leitfaden zur Erkennung der ASP erstellt: FLI: ASP Erkennung beim Schwarzwild. Das Dokument zeigt wie am am lebenden Stück und am Aufbruch erkennt ob eine Erkrankung an der ASP vorliegt. Jeder Jäger sollte diese 7 Seiten verinnerlichen und sich vor Augen führen, dass die genannten Symptome am lebenden Stück auf jeden Fall einen Hegeabschuss rechtfertigen!

Verbreitung

Aktuell

Hier die aktuelle Verbreitungskarte des FLI:
FLI ASP Karte 20181113
Auffällig ist, dass im Norden in erster Linie Wildschweine und im Süden hauptsächlich Hausschweine betroffen sind. Woran das liegt kann ich nicht sagen. Ich glaube aber nicht, dass es im südöstlichen Rumänien so viel weniger Wildschweine gibt als in Estland, Lettland und Litauen. Ich bitte jeden, der hierzu etwas beitragen kann sich anzumelden und einen Kommentar zum Beitrag zu hinterlassen!

Vergleich zu den Vorjahren

Vergleicht man die Verbreitung und die Häufigkeit in den Regionen bis 2015 zurück sieht es so aus:
FLI ASP Karte 2017
FLI ASP Karte 2016
FLI ASP Karte 2015
Das Gebiet hat sich ausgedehnt und die Fallzahlen sind, vor allem im westlichen Estland, stark gestiegen.
Hier ist aber auch sehr auffällig, dass die Ausbreitung nach Südosten vor allem Hausschweine betrifft. Stecken diese dann wiederum Wildschweine an? Auch auf diese Frage konnte ich keine wissenschaftlich belastbare Antwort finden.

Dass die Ausbruchsstellen oft weit auseinander sind haben wir ja schon früher diskutiert.

Impfung?

Noch im Oktober 2017 hat das FLI zusammen mit dem DJV eine Pressemitteilung herausgegeben in der erläutert wird, dass es für die ASP in absehbarer Zeit keinen Impfstoff geben wird. Diese Situation hat sich dank der Arbeit von Professor José Manuel Sánchez-Vizcaíno Rodríguez von der Universität Madrid offenbar geändert. Am vergangenen Mittwoch erläuterte der Virologe auf der Viehmesse “Sepor” (Feria ganadera, Industrial y Agroalimentaria) im spanischen Lorca, dass er einen Schluck-Impfstoff entwickelt hat. Das Schutzniveau soll sehr hoch sein. Es gibt aber noch Forschungsbedarf hinsichtlich der Haltbarkeit des Stoffes. Auch hat man noch keine Erkenntnisse zu möglichen Folgen einer Überdosierung durch Aufnahme mehrerer Köder. Marktreif kann die Impfung also vermutlich erst in zwei Jahren sein.

Zwischen 1970 und 1990 hat man viel Erfahrung mit Impfungen bei Wildtieren gemacht. Damals hat man den Fuchs gegen Tollwut immunisiert. Die Probleme sind heute die gleichen wie damals: Wie stellt man sicher, dass nur die zu impfende Tierart auch an den Köder gehen? Wie kann man verhindern, dass Menschen (Kinder) die Köder aufnehmen? Was passiert bei Überdosierung oder mit Tieren, die frisch geimpften Tiere fressen? Beim Wildschein, als Fleischlieferant für den menschlichen Genuss, kommt dann noch hinzu wie man erkennt wie lange die Impfung her ist und wann der Verzehr des Fleisches wieder sicher ist.

Bei all diesen Fragen ist mir nicht klar, ob wir wirklich mit einem Impfstoff und dessen Freigabe rechnen können.

mögliches Fazit:

  • Bitte diskutiert die Früherkennung mit allen Jägern, Spaziergängern und Natur interessierten und bittet um Rückmeldung für den Fall von Auffälligkeiten!
  • Bitte, und das ist besonders wichtig: Informiert jeden, der in ein ASP Gebiet fährt oder von da kommt, auf keinen Fall Fleisch, Tierprodukte oder Trophäen mitzubringen!

Statement von Agrarministerin Barbara Otte-Kinast zum Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Belgien

Gestern hat das Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz über sein Presseportal die folgende Information herausgegeben:

Zum Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Belgien sagt Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast:

„Wir haben es nun mit einer handfesten Bedrohung vor der Haustür zu tun. Den Ausbruch der Schweinepest so dicht an der deutschen Grenze nehmen wir sehr ernst. Niedersachsen hat sich in den vergangenen Monaten intensiv auf dieses Szenario vorbereitet. Prävention hat die höchste Priorität. Wir haben alle Gesetze auf den Weg gebracht, um die Gefährdung durch ASP zu bekämpfen.“

In der Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 14. September 2018 unterrichtete Ministerin Otte-Kinast das Parlament über den aktuellen Stand der ASP. Die Rede finden Sie hier

Es bleibt abzuwarten wie und wann die Jägerschaft eingebunden wird. Werden wir nur “Auftragskiller” im Dienste des Ministeriums oder wird die Expertise der Jäger als Tierschützer angefragt bevor es zu spät ist?

Ein Freund von mir ist sich sicher, dass der erste deutsche Fall der ASP in Niedersachsen sein wird und dabei dann auch sehr schnell Hausschweinbestände betroffen sein werden.

Afrikanische Schweinepest jetzt auch in Belgien

Die Hubertus Vereniging Vlaanderen (das belgische pendante zum DJV) hat gestern Abend gemeldet, dass die Afrikanische Schweinepest jetzt auch in Belgien (in der wallonische Gemeinde von Étalle in der Provinz Luxemburg) aufgetreten ist. Es handelt sich hierbei um den ersten Fall von ASP in Belgien.

Derzeit ist es noch unklar wie sich die Krankheit nach Belgien ausbreiten konnte. Eine Reaktion der Behörden liegt noch nicht vor.

Jäger spielen weiterhin eine wichtige Rolle beim Monitoring und Reporting der ASP. Nach diesem weiten Sprung, den die ASP jetzt gemacht hat wird einmal mehr klar, dass wir wachsam sein müssen. Es ist wichtig alle Abnormalitäten bei den Wildschweinen auf jeden Fall zu melden.

Das Friedrich Löffler Institut hat zusammen mit dem DJV drei Broschüren erarbeitet und bei Open-Agrar veröffentlicht. Diese Broschüren sollte jeder Jäger kennen und verinnerlichen. Eine gute Idee wäre es sie auszudrucken und in den Jagdhäusern auszuhängen:

Maßnahmen zur ASP Früherkennung

Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung der ASP

Exemplarische Anwendung jagdlicher Maßnahmen im ASP Seuchenfall

Auch 2018 wieder Staupe bei den Füchsen

Aus Mecklenburg-Vorpommern kommen leider wieder vermehrt Meldungen über Staupe-Fälle im Bestand der Füchse.

Staupe ist eine Virusinfektion, die durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Betroffen sind fleischfressende Tiere wie beispielsweise Fuchs, Marder und Waschbär. Besonders junge Tiere sind anfällig. Grundsätzlich ist eine Ansteckung aber in jedem Alter möglich. Nach einer Inkubationszeit von 3-7 Tagen bricht die Staupe aus. Symptome der Erkrankung sind Fieber um 40° C, Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit. Typisch ist auch, dass infizierte Tiere an Nasen- und Augenausfluss leiden.

Für uns, als Jäger bedeutet das zweierlei:

1. Beim Umgang mit infizierten Tieren ist strikte Hygiene erforderlich. Handschuhe tragen und die Kadaver direkt in einem Kunststoffsack entsorgen. Tote Tiere NICHT im Revier belassen!
2. Der eigene Hund muss geimpft sein. Bitte unbedingt den Impfstatus überprüfen (lassen) und auch auffrischen!

Informieren Sie auch Nachbarn und andere Hundebesitzer damit sich die Krankheit nicht ausbreitet.